Ehrlich gesagt wundert es mich doch ein bißchen, dass es zu diesem Erotikfilmchen mit Silicone Dream Brigitte Nielsen noch keine einzige Kritik gibt. Und das, obwohl dieses Werk in früheren Zeiten bereits öfters im Nachtprogramm des deutschen Privatfernsehen zu sehen war. Andererseits ist es niemandem zu verübeln, der diese Schlaftablette irgendwann einmal verdrängt hat...
Die Story handelt von der 30-jährigen Videoclip-Regisseurin Domino, die ein sexuell unbefriedigendes Dasein fristet. Das ändert sich von dem Tag an, als ihr voyeuristischer Nachbar sie per Teleskop beobachtet und die Frau mit obszönen Anrufen bedrängt...
"Videoclip" ist ein gutes Stichwort, denn der ganze Streifen wirkt wie ein gestyltes, auf hip getrimmtes Musikvideo aus den Achtzigern. Eine richtige Geschichte oder gar sinnvolle, halbwegs vernünftige Dialoge sollte jedoch niemand erwarten. Viel eher wirkt alles sehr zusammenhangslos, ohne jeglichen roten Faden inszeniert. Zwar möchte "Domino" gerne ein erotischer Kunstfilm sein, verliert sich jedoch nicht selten in unfreiwilliger Komik. Auch wäre ich im Leben niemals so tollkühn, dieses Machwerk nur annähernd als "interessant" oder "unterhaltsam" zu bezeichnen. Auch wenn "Domino" bisweilen wie ein einziger Seelentrip einer frustrierten Frau wirkt, so ist auch der Zuschauer mehr als nur unbefriedigt aufgrund der dargebotenen Langeweile.
Der einzige Grund, sich diesen Schmuh reinzuziehen ist - insofern man drauf steht - Hauptdarstellerin Brigitte Nielsen. Auch wenn das dänische Wunder plastischer Chirurgie bisweilen ziemlich grotesk rüberkommt, so ist doch die eine oder andere Szene mit ihr recht gelungen: ihre Selbstfriedigung auf dem Bett oder wenn Exploitation-Urgestein David Warbeck als blinder Maler ihr von hinten die (gemachten) Buletten massieren darf. Kurios allerdings, dass die Nielsen, die mit Streifen wie "City Cobra", "Beverly Hills Cop II" oder "Rocky IV", zumindest kommerziell keinen schlechten Einstand ins Filmgeschäft hinlegte, nur kurze Zeit später in diesem windschiefen Teil zu sehen war...
Fazit: Irgendwo zwischen Pseudo-Kunst, Videoclip, unfreiwilliger Komik und etwas Softsex anzusiedeln. Für Brigitte Nielsen-Fans als Ergänzung okay, ansonsten braucht das kein Mensch! 3 von 10 Punkten.