"Silsiilay": Ein Kettenreaktor aus Romantik und Enttäuschung
Khalid Mohammeds „Silsiilay“ (2005) ist ein ehrgeiziges romantisches Drama, das drei verschiedene Frauenleben miteinander verwebt. Mit einem Ensemble von namhaften Darstellern und einer eindrucksvollen musikalischen Begleitung von Himesh Reshammiya, strebt der Film danach, die Komplexität weiblicher Erfahrungen und Beziehungen zu erfassen. Doch während „Silsiilay“ in seiner Konzeption ambitioniert erscheint, bleibt der Film in der Ausführung hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Die erste Geschichte dreht sich um Ziya, eine aufstrebende Bollywood-Schauspielerin, gespielt von Bhumika Chawla. Ihre Beziehung zu Neel (Rahul Bose), der ihre Karriere aufgebaut hat, droht zu zerbrechen, als Neel keine Verantwortung für eine Familie übernehmen möchte. Ziya, die sich nach einem Kind sehnt, wird von Neel verlassen und sieht sich mit der bitteren Realität konfrontiert. Diese Handlung ist ansprechend und bietet eine nüchterne Betrachtung von Beziehungsdynamiken und den Herausforderungen des weiblichen Ehrgeizes in einer männerdominierten Branche.
Die zweite Geschichte folgt Anushka (Riya Sen), einer Telefonistin, die sich zwischen ihrem wohlhabenden, aber unaufmerksamen Freund Nikhil (Ashmit Patel) und ihrem heimlich in sie verliebten Kollegen Tarun (Jimmy Sheirgill) entscheiden muss. Die Dramaturgie dieser Erzählung ist weniger innovativ und bietet wenig Überraschung. Der „Twist“ am Ende, der Anushka in eine unerwartete Entscheidung zwingt, wirkt etwas konstruiert und lässt das Publikum eher unzufrieden zurück.
Die dritte Geschichte, die Rehana (Tabu) als Hausfrau zeigt, die mit der Untreue ihres Mannes Anwar (Kay Kay Menon) konfrontiert wird, bietet die emotionalste Handlung des Films. Die Beziehung von Rehana zu Anwar und dessen Affäre mit der Flugbegleiterin Preeti (Celina Jaitly) ist glaubwürdig und emotional stark. Tabu liefert eine kraftvolle Leistung und verleiht der Rolle Tiefe und Komplexität. Diese Geschichte stellt die menschliche Fähigkeit zur Vergebung und den Schmerz von Untreue dar und bietet die stärksten emotionalen Momente des Films.
Trotz der Stärken in den einzelnen Erzählsträngen ist „Silsiilay“ ein Film, der oft mit seiner Ausführung kämpft. Kritiker haben die ungleiche Qualität der Geschichten bemängelt, wobei die erste als clever und die dritte als emotional beschrieben wird, während die zweite als vorhersehbar gilt. Die Spannung und die Dynamik, die in der Konzeption vielversprechend erscheinen, werden durch eine zähe Erzählweise und eine unnötige Verlängerung der Schlusssequenz geschmälert.
Das kritische Echo zu „Silsiilay“ war überwiegend negativ. Der Film wurde als experimentell bezeichnet und seine Anziehungskraft auf ein breites Publikum wurde als begrenzt betrachtet. Diese Einschätzungen spiegeln sich in der eingeschränkten Box-Office-Leistung wider, die darauf hindeutet, dass das Publikum die ambitionierte, aber unvollkommene Umsetzung nicht vollständig annehmen konnte.
Die musikalische Begleitung von Himesh Reshammiya ist jedoch ein Lichtblick. Die Songs wie „Ahista Ahista“ und „Ban Jaiye“ sind melodisch ansprechend und tragen zur emotionalen Stimmung des Films bei. Der Soundtrack verleiht den einzelnen Geschichten eine zusätzliche Schicht von Atmosphäre und Intensität.
Insgesamt ist „Silsiilay“ ein Film, der mit seinen ambitionierten Themen und dem starken Darstellerensemble punktet, aber letztlich durch inkonsistente Erzählweise und eine enttäuschende finale Umsetzung geschwächt wird. Die komplexen Themen und emotionalen Geschichten hätten zu einem bemerkenswerten Werk führen können, aber der Film verpasst es, das volle Potenzial seiner Erzählung zu realisieren. Der Film bleibt ein interessantes, aber letztlich unvollendetes Experiment in der indischen Romantik-Dramaturgie.