Direkt im Anschluss zu " Full Contact " setzte Regisseur Rick Jacobson fast nochmal die selbe Story in " Dragon Fire " um. Roger Corman produzierte in den 90er Jahren massenhaft Direct To Video Produktionen, hierzu gehört auch dieser Endzeitklopper. Nach der Videoveröffentlichung verschwand er jedoch in der Versenkung, dabei wundert es mich schwer, dass gerade Starlight, diesen schon ziemlich brutalen Film ungekürzt auf Video erscheinen lässt. Sonst setzt das Label gerne rigoros die Schere an. Das Publikum sollte aber vorgewarnt sein, denn hier wird nur die hartgesottene Actiongemeinde angesprochen, wozu auch ich gehöre. Aber selbst ich war mit diesem Beitrag nicht ganz zufrieden. Gerade weil ich letzthin einige Filme von Jacobson gesehen habe ( z. B. Lion Strike ) und Diese als sehr gut befand. Somit hatte ich hier schon mehr erwartet.
Story:
Wir befinden uns im Jahre 2032, wobei es mittlerweile mehrere Planeten gibt, auf denen die Menschen hausen. Auf der verwüsteten Erde ist Laker Powers (Dominic LaBanca) auf der Suche nach seinem Bruder. Doch von Einsiedler Slick (Kisu) erfährt er, dass sein Bruder von dem brutalen Kämpfer Ahmed (Michael Blanks) getötet wurde. Laker will Rache und Slick beginnt ihn für die Kämpfe zu trainieren. In dem harten Kampftunier gewinnen wirklich nur die Besten und bald steht Laker siegessicher seinen ersten Gegnern gegenüber. Nur Ahmed scheint unbesiegbar und langsam kommen Laker auch Zweifel, ob Ahmed wirklich der Mörder seines Bruder war.
Die tristen und verwüsteten Kulissen setzt Jacobson sehr gekonnt in Szene. Das Endzeitszenario nimmt man dem B-Actioner zumindest gut ab. Der ganze Film ist sehr düster inszeniert, man befindet sich nur in verschmierten Bars, auf den Strassen herrscht Kriminalität und auch die Wohnungen schauen nicht sehr gemütlich aus. Auch der Platz wo die Kämpfe ausgetragen werden, hat eine gute Atmosphäre zu bieten. Der Score hat mir gut gefallen. Er strotzt zwar nicht vor Abwechslung, aber die Sounds klingen arg nach den 80ern.
Die Story selbst bleibt sehr plump. Damit man nicht nur das Turnier zu bieten hat, gibt es den Mord an Laker´s Bruder und nur bei der finalen Täterauflösung erlebt man noch eine kleine Überraschung. Die Dialoge sind sehr einfach, eher humorlos und die aufgesetzte Romanze nervt. Spannung ist zwar vorhanden, aber auf sehr flachem Niveau, man weiss ja eigentlich schon wie das Ganze ausgeht. In solchen Filmen siegt immer das Gute. Aber Jacobson hält nicht sonderlich viel von Dialogen und lässt es lieber krachen. Mit der Lauflänger kommt er daher nicht mal auf 90 Minuten.
An Action gibt es hier nur Fights zu sehen, dafür sehr reichlich davon. Die Choreographien reissen einem aber nicht vom Hocker, spektakulär ist das Szenario sehr selten. Aber einige Martial Arts Einlagen sind vom Feinsten, wobei vor allem Billy´s Bruder Michael Blanks überzeugt. Seine Performance ist eindeutig die Beste, da kann La Banca abstinken. Insgesamt haut man sich sehr brutal die Gesichter zu Brei. Dabei sind auch vereinzelt ein paar Blutspucker zu sehen. Auf jeden Fall wird man als Actionfan gut bedient, aber es fehlt ein Höhepunkt. Man prügelt und prügelt sich, ein bisschen Abwechslung hier hätte nicht geschadet.
Zur Schande Vieler muss ich zugeben, dass ich Dominic La Banca für eine Pfeife halte. Ich zitiere hier mal die Videohülle von Starlight:" VERGESST JEAN-CLAUDE VAN DAMME UND STEVEN SEAGAL, DOMINIC LA BANCA WÜRDE SIE IN FETZEN REIßEN." Ich finde, dass La Banca nicht gerade viel auf dem Kasten hat. Gut, man merkt, dass ihm der Kampfsport nicht fremd ist, aber jeder van Damme, Seagal oder Chuck Norris würde ihm blind die Fresse polieren. Dazu ist La Banca alles andere als ein Schauspieler und als Held taugt er gar nichts. Ist vielleicht auch der Grund, warum " Dragon Fire " gleichzeitig sein Debut und sein letzter Film war. Da machen alle anderen Darsteller einen besseren Job, da hätte man lieber Blanks als Held gewählt. Bei seinen Fights sieht man gleich, dass er mit seinem Bruder Billy trainiert hat. Dementsprechend gut sieht das dann auch aus.
Fazit:
Der Film an sich ist gar nicht mal übel. Kulissen und Sound sind stimmig, während man nur an der Story meckern kann. Hier geht man zu mau nach Schema F vor und erzeugt somit kaum Spannung. Die vielen Fights sind gut ansehbar. Ein weiterer Störfaktor ist Hauptdarsteller Dominic La Banca. Der Mann taugt weder als Kämpfer, noch als Darsteller, da hat ein Holzklotz mehr Ausstrahlung. Jacobson macht einen guten Job, klaut aber zu sehr bei seinem " Full Contact ".