Steven Seagal wird nach einem illegalen Geldtransport zum Racheengel.
Story:
Harlan Banks (Steven Seagal) ist als Fahrer für nicht ganz legale Geldtransporte tätig. Er klaut auch hin und wieder mal von besser betuchten Leuten und verteilt dann die Beute an Bedürftige - also eine Art moderner Robin Hood. Beim neuesten Coup geht allerdings etwas schief - er wird in eine Falle gelots, überlebt einen Unfall schwer verletzt mit scheinbaren Gedächtnisverlust. Im Gefängnis freundet er sich mit "Ice Cool" (Anthony Criss) an. Der ist ebenfalls an der verschwundenen Beute interessiert, genau so wie korrupte Polizeichiefs und die Drahtzieher der Aktion. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Ich schwimme mit meinen Review mal wieder augenscheinlich gegen den Strom, aber irgendwie hat mir Seagal's neueste Klopperei ziemlich gut gefallen.
Der Film hat natürlich - wie so viele aus Seagal's jüngster Vergangenheit - mit den Problemen seines Hauptdarstellers zu kämpfen. Sprich: Kampftechnisch geht bei ihm aufgrund mangelnder Fitness nicht mehr viel. Er darf zwar mehrmal ordentlich zulangen, wird dabei aber zu offensichtlich gedoubelt. Okay, was will man ändern - die Pellwurst im Ledermantel schafft's eben (oder will's) nicht mehr. Es wäre nur ratsam gewesen, entweder die Stuntdoubles die Haare auch offen tragen zu lassen oder eben Steven seinen Pferdeschwanz zu binden. Dann wäre es zumindest nicht ganz so auffällig gewesen.
Da es also mit den körperlichen Kämpfen nicht mehr so hinhaut (es gibt aber viel mehr und bessere als bei "Into The Sun") muss dieses Manko eben die restliche Action ausgleichen. Und das tut sie vorzüglich. Blutige Ballereien (keine Jugendfreigabe ist gerechtfertigt), Verfolgungsjagden und Explosionen gibt es zur Genüge - eben alles was so in einen guten Actionfilm gehört.
Zumal auch die Story - auch wenn sie mit Sicherheit keinen Innovationspreis gewinnt - zu unterhalten vermag. Wie schon beim ähnlich guten "Foreigner" hat man es auch hier verstanden, die Action gut über die knapp 90 Minuten zu verteilen, ohne sich in allzu langwierigen, nichtssagenden Dialogpassagen zu verlieren (ich muss auch hier wieder "ITS" als Negativbeispiel anführen). Ein paar wenige Stellen hätte man vielleicht kürzen oder streichen können, abgesehen davon vermag Steven aber zu unterhalten.
Wenn er sich jetzt noch mal ein paar ordentliche Pfunde abtrainieren würde und zur Form eines "Casey Rybeck" zurückfinden würde, wäre das ein wichtiger Schritt Richtung Kino. Aber es genügt auch, wenn er auf diesem Niveau bleibt!
8 von 10 Punkten