Diese 6-teilige Miniserie erzählt die Geschichte der Besiedlung und letztlich der Zerstörung des ehemals wilden Westens der USA. Anhand der gemischt-rassigen Familie Wheeler erlebt man fast 80 Jahre amerikanischer Geschichte von der Zeit als Kalifornien noch zu Mexiko gehörte, über den Goldrausch, den Bau der Union Pacific Eisenbahn bis zum Massaker am Wounded Knee aus der Perspektive der weißen Siedler sowie der Indianer mit.
Handwerklich wurde dieses Panorama gekonnt in Szene gesetzt, einzig einige wenige Bilderhintergründe sind deutlich als gemalt bzw. am Computer generiert zu erkennen.
Die überwiegend unbekannten DarstellerInnen spielen allesamt gut. Ab und zu schaut auch mal in der einen oder anderen Episode ein Gaststar (z.B. Matthew Modine, Beau Bridges) vorbei, dem aber nie ein langes Leben beschieden ist und der den authentischen Gesamteindruck der Serie eher stört.
Wenn man hier Kritikpunkte finden will, dann höchstens beim Drehbuch, daß aber immer noch mindestens eine Liga über dem TV-Durchschnittbrei spielt. Drehbuchautor Mastrosimone verarbeitet die bereits erwähnten geschichtlichen Fakten, ergänzt sie mit größtenteils unbekannten Details wie der „Umerziehung der Indianerkinder“ und verknüpft all dies durch die verschiedenen Mitglieder der Wheeler-Familie. Bei der Vielzahl der geschichtlichen Ereignisse und der Länge des Handlungszeitraums ergibt es sich von selbst, daß man mit dementsprechend vielen Charakteren konfrontiert wird. Diese vielen Charaktere sind oft nicht sehr ausgearbeitet und dienen meistens nur dazu an ihnen die jeweiligen historischen Ereignisse aufzuhängen bzw. präsentieren zu können. Wie z.B. Abe Wheeler, der nach dem Bau der Eisenbahnlinie einfach davonläuft und im Verlauf der Handlung nicht mehr auftaucht. Dies, einige wenige Klischeefiguren und kleinere Längen trüben den Unterhaltungswert dieser Mini-Serie aber nur gering.
Fazit: Sehenswerte und stark um Authenzität bemühte Mini-Serie produziert von Steven Spielberg.