So wird's gemacht!
Knallhart, brutal, spannend, blutig, düster, böse.
.... und wer jetzt das Wort "lustig" wirklich vermisst, sollte lieber einen grossen Bogen um "The Descent" machen.
Was andere in Ihren Filmen als wenige Minuten lange Hochspannungssequenzen zusammeninszenieren, schüttelt Regisseur Neil Marshall hier über eine Länge von über 60 Minuten derart gekonnt aus dem Ärmel, das einem buchstäblich der letzte Nerv geraubt wird. Und das ist in diesem Fall tatsächlich positiv gemeint. Und auch schon in den vorangegangenen 30 Minuten ereilen den aufmerksamen Zuschauer dermassen viele *jumpscares*, das man sich fast wundert, das es noch härter kommen kann. Und das kommt es! Oh ja!
Nach dem Unfalltod Ihres Mannes und Kindes vor einem Jahr traumatisiert, mag eine Höhlenexpedition mit 5 weiteren Freundinnen im Amerikanischen Appallachengebirge nicht unbedingt die beste Art von Therapie sein, aber nun gut. Auf gehts nach einem heiteren Abend auf Tour.
Als die 6 höhlenklettererfahrenen und top ausgerüsteten Freundinnen in der Höhle ankommen, bricht diese hinter ihnen ein. Ihre einzige Möglichkeit zu Überleben sehen sie in der Hoffnung das es einen zweiten Ausgang gibt. Trotz unter der Stresssituation aufbrechender alter Wunden und anderer Reibereien dringen die recht toughen Frauen immer tiefer in die unzugänglischeren Teile der Höhle vor. Mehr und mehr steigt der Paniklevel, und dann der grösste Schock: Sie sind nicht allein! Ein grausamer und verzweifelter Kampf ums Überleben beginnt...
.... und dieser Kampf ist so brutal, blutig und nervenzerreissend, wie man es selten im Kino zu sehen bekam. Gibt es zuerst mal deftige Ekelszenen wie ein offener Beinbruch, eskaliert auch der Blutgehalt in den Gewaltszenen, da werden Hälse aufgeschlitzt, handliche Bergsteigerhämmer in Augen und Schädel geschlagen und auch mal kräftig Fleisch und Eingeweide aus Körpern gerissen. Dabei bleibt aber erstaunlicherweise das Hauptaugenmerk auf der Spannung und nicht auf dem Gemetzel, dafür sind die harten Szenen zum Glück viel zu energetisch geschnitten, als dass man sich zu voyeuristisch vorkommt.
Dazu fetzt einem eine wirklich bemerkenswert druckvolle Soundkulisse um die Ohren die einem jeden Schock auch mit akustischen Vibrationswellen durch den Körper jagt.
Ich muss zugeben, das ich seltenst einen derart simplen, effektiven und kompromisslosen Film gesehen habe der dermassen spannend und heftig zur Sache geht. Ein Hammer, und wer zum Fantasyfilmfest 2005 geht, und sich den durchgehen lässt, ist echt an einem der absoluten Horrorhighlights der derben Art vorbeigelaufen. Den MUSS man im Kino sehen UNBEDINGT!!!