Review

So wie sich das sprichwörtliche blinde Huhn fühlen muss, wenn es endlich mal ein Körnchen findet, so fühlte ich mich nach der Sichtung von "The Descent", leider nur auf DVD. Im Kino wär´s sicher noch um einiges schauriger geworden.

Eine Gruppe junger Frauen macht sich auf einen Abenteuertrip. Höhlenklettern. Natürlich geht alles schief, was schief gehen kann, und als dann (ca. in Minute 50) fleischfressende Höhlenbewohner auftauchen, beginnt ein nerven- und körperzerfetzender Kampf ums Überleben ...

Was den Film so spanend macht ist sicherlich die klaustrophobische Höhlenatmosphäre, von Regisseur Marshall perfekt bebildert und ausgeleuchtet, etwa wenn er seinen Heldinnen nur eine Videokamera oder rote Leuchtfackeln zur Orientierung überlässt.

Überhaupt, die Figuren: Die sind sexy, intelligent und schlagfertig, mal keine strunzdoofen Highschool-Bumsen. So wirkt auch die Paranoia, die sich nach und nach breit macht, durchaus glaubwürdig und in der vom Schicksal gebeutelten Sarah findet sich eine optimale Identifikationsfigur.

Das Erstaunliche ist, dass das alles schon ausgezeichnet in den ersten 50 - monsterlosen - Minuten funktioniert.

Wenn dann das große Schlachten beginnt und auch wenn der anschließende Horror leider ziemlich eindimensional wird (Rennen - Verstecken - Gefressen werden), bleibt die Atmosphäre beängstigend und die Darsteller überzeugend, bis zum bitteren Ende.

Fazit:

Die Emanzipation des Horrorfilms. Ein Drama. Mit Monstern.

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