Review

Zum fünften Mal kloppt sich Gary Daniels unter PM-Entertainment, nun endlich mal in der Hauptrolle. Zuvor bekam er nur Nebenrolle in "Bloodfist Fighter II, Tödliche Wette" und bei "Fire Force" musste er auch vor Chad McQueen zurückstecken. Nun hat er das Sagen, Pech aber dass die Regie ein wenig unfähig ist. Die recht abwechslungsreichen Sets haben teils einen zu starken Blaustich, oder wirken schrecklich farblos. In einigen Sequenzen, gerade am Anfang, wirkt der Film überhellt, wie von einem abgenudelten Videoband. Charla Driver dürfte auch nur der eingefleischte PM-Schauer kennen, sie produzierte zum Beispiel "Defender, Final Impact" oder "CIA - Codename Alexa" und hatte auch als Darstellerin schon einige Nebenrollen. Ich denke unter der Regie von Joseph Merhi, wäre aus "Fire Zone" mehr geworden. Doch es liegt nicht nur an der Regie, sondern auch an diesem hanebüchenen Drehbuch von Michael January (Fire Force), der eigentlich nur darauf aus ist, soviel Kloppereien wie möglich unterzubringen.
Extra aus Hongkong angereist, will Cop Charlie Prince (Gary Daniels) endlich den Gangster Chang (Byron Mann) in Los Angeles dingfest machen. Zusammen mit Jim Jensen (Ken McLeod) gelingt ihm das auch, doch bei der Überführung zum Flughafen, wird Chang von seinen Gehilfen befreit. Charlie will sich Chang nun selbst schnappen und stellt die ganze Stadt auf den Kopf.

In Punkto Action hat man seine Hausaufgaben gemacht, denn schon der Beginn bietet eine lange Actionsequenz mit massig Keilereien. Leider enttäuscht Choreograph Jeff Pruitt ein wenig. Die Qualität der Kämpfe schwankt, von passabel bis spektakulär. Aber da eh ausgiebig gekloppt wird, kann man noch ein Auge zudrücken. Auch sind die Fights nicht nach drei Tritten vorbei, man beharkt sich hier sehr lange. Die Shootouts haben ausser blutige Einschüsse nicht viel dagegen zu halten. Es ist nicht viel Bewegung drin, man schießt aufeinander ohne zu treffen, obwohl man kaum Deckung hat. Ein wenig besser sind die kleinen Verfolgungsjagden, die aber lange nicht so ausarten wie sonst, aber nicht auf Explosionen verzichten. Die Action ist gut im Film verteilt und auch die Menge ist ausreichend, Längen kann Driver komplett vermeiden. Ein wenig langweilt jedoch die Beziehung zwischen Charlie und Diana Tang (Susan Byun), zusätzlich funktioniert das Gespann Charlie / Jim nur bedingt. Ich hätte mir hier mehr Buddyelemente und ein wenig Dialogwitz gewünscht. Doch man beschränkt sich nur auf die typischen Klischees, erst hasst man sich, dann fällt man sich in die Arme. Etwas seltsam ist auch der Score. Untermalt er einige Sequenzen hervorragend, so ist er in anderen völlig unpassend und gar störend.
Auch weiss Daniels hier noch nicht so zu überzeugen, wie in späteren Filmen. Liegt es an der deutschen Synchro, oder liegt es an seinem Charakter, auf jeden Fall scheint er noch nicht so richtig in seinem Element gewesen zu sein, von den Martial-Arts-Kämpfen mal abgesehen. Ken McLeod ist ganz passabel, er hat auch ein wenig Ahnung von Martial-Arts. Byron Mann als Fiesling Chang geht in Ordnung, in Nebenrollen sind Aki Aleong, Al Leong, Phillip Tan und James Lew vertreten.

Noch lange nicht perfektioniertes B-Actionkino, dass sich dank der vielen Action noch auf überdurchschnittliches Niveau schwingen kann. Die Story ist zu lahm, Gary Daniels ist darstellermäßig noch nicht ganz fit und zudem lässt Charla Driver einige Regiequalitäten vermissen. Trotzdem sehr unterhaltsam und knüppelhart.

Details
Ähnliche Filme