Zu schön um wahr zu sein! Park Chan-wook beschenkt uns 2005 mit Sympathy for Lady Vengeance und komplettiert somit seine Vengeance Trilogy mit einem krönenden Abschluss. Diesmal hat es diese ungerechte Welt aber nicht auf die Männer abgesehen, sondern lädt ihr Unheil auf einer zarten wunderschönen Frau ab.
Im alter von 19 Jahren wird Lee Geum-Ja von ihrem Komplizen verpfiffen und wandert dafür 13 Jahre ins Gefängnis. Sie soll einen kleinen Jungen entführt und anschließend ermordet haben. Der Fall “Lee Geum-Ja” schockierte das Volk wie nie zu vor, da niemand einer so Jungen Frau eine solch brutale Tat zugetraut hätte. In Gefangenschaft und später in Freiheit nährt sie die Sucht nach Rache, denn Mr. Beak (Min-sik Choi, Oldboy) geht es besser als je zuvor.
Was “Sympathy for Lady Vengeance” von ihren Vorgängern “Oldboy” und “Sympathy for Mr. Vengeance” unterscheidet ist die Vorangehensweise der Frau. Ich denke das ganze gelingt Park Chan-wook sehr gut. Geum-Ja setzt im Gegenzug zu unserem Männlichen Vertreter der Vengeance Trilogy nicht auf das search and destroy System, sondern plante ihre Rache zusammen mit vielen anderen Menschen um kein Risiko einzugehen. Alles wirkt, von der Kamera bis hinzu Reaktionen Geum-Ja´s viel überlegter und im Endeffekt spiegelt er den Humansten Weg der Rache wieder. Wenn wir uns zusammen an “Oldboy” erinnern möchten:
Ein Junger Mann weiß nicht mehr wo ihm der Kopf steht. Unverständlichkeit, Hass, Trauer und Wut zerreißen ihn 15 Jahre lang und zeichnen ihn für ewig. Er kommt raus und handelt wie ein kleiner Junge. Er läuft ziellos jedem Anhaltspunkt nach um seine Blutrache wie auch immer sie nun positiv für sich ausgeht zu bekommen. Das ganze endet in einem vollkommenen Desaster. Der Film wird von einer wirren, hektischen ja fast Planlosen Kamera begleitet.
Sympathy for Mr. Vengeance:
Einem Vater geschieht das, was jeden noch so harten Brocken in die Knie zwingen würde. Seine Tochter wird entführt und kommt dabei ums Leben. Um mit der Situation klarzukommen wendet er sich an die Polizei und hofft auf eine schnelle Festnahme. Doch wir Männer sind nicht immer so einfach zu händeln. Alles kommt anders und der Vater steht in direkter Konfrontation mit den Tätern. Er handelt vollkommen realistisch und richtet sie. Die Kamera wirkt traurig und kalt, langsam und wirkt oft sogar als würde sie im sterben liegen.
Mit Sympathy for Lady Vengeance gelingt Park Chan-wook ein würdiger Abschluss seiner Trilogy. Ein wunderschönes Gesamtbild ergibt sich schon alleine mit seinem Frauenfilm. Doch das ganze in der Vater, Sohn, Mutter Rolle erleben zu dürfen ist mehr als Grandios.