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Dass der Hauptdarsteller durch einen Neuling ersetzt wurde, der im wahrsten Sinne des Wortes eine inadäquate Gangart einschlägt und von seinem unteren Gesichtsteil äusserst verkrampften Gebrauch macht, ist von allem noch das kleinste Übel. Denn der dritte und letzte Teil der „RoboCop“-Filme kann sich zwar gegenüber manchen anderen Genre-Konkurrenten behaupten, hat aber in der damals von Paul Verhoeven ins Leben gerufenen Reihe nicht das Geringste verloren. Es mag Ansichtssache sein, inwieweit man den stark reduzierten Härtegrad nun bedauert oder eher gutheisst. Allerdings ist es wohl kaum eine Frage der persönlichen Einstellungen, wenn es darum geht, zu kritisieren, dass „RoboCop 3“ an einer sehr unreifen Handlung krankt und dem Film auch sonst fast alles fehlt, was die Vorgänger auszeichnete. Bot „RoboCop 2“ noch eine abgewogene Mischung aus Elementen des Originals und comicartigem Charakter, so wird hier praktisch nur noch auf letzteres gesetzt. Nicht einmal die berühmt-berüchtigten Werbespots wurden angemessen übernommen, der einzige hintergründige Aspekt, der ins Auge fällt, ist die von Habgier gezeichnete Welt, in der Zusammenhalt eine grössere Rolle spielt als je zuvor. Der erheblich geringere Brutalitätsfaktor passt letztendlich genau zum Vorhaben der Filmemacher, das Werk auch für das sensiblere Publikum konsumierbar zu machen, bei dem leider weit über das Ziel hinausgeschossen wurde. Spätestens, wenn RoboCop bei der Verbrecherjagd beginnt, einen auf Superman zu machen, steht fest, dass seine Figur hier bloss noch eine solide Unterhaltung für den Kindergarten darstellt. Als solche vielleicht passabel, dennoch kein Stück vergleichbar mit dem einstigen RoboCop. Einzige Pluspunkte (gegenüber dem zweiten Teil): die Musik von Basil Poledouris und ein besserer Bösewicht.

Fazit: Unrühmlicher Abschluss der „RoboCop“-Trilogie.

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