Das, was man heute von Greed noch zu sehen bekommt, ist ein blosses Fragment, ein zusammengebasteltes Stückwerk aus Standbildern, wieder eingefügten Zwischentafeln, und dem, was noch von diesem Meisterwerk an bewegten Bildern übrig ist.
Ursprünglich ca. neun Stunden lang und eine exakte, penible Verfilmung des zugrundeliegenden Romans von Frank Norris (Mc Teague - A San Francisco Story); wurde von Stroheims Vision von MGM auf zunächst etwa vier Stunden heruntergeschnitten, um den Film zu "kommerzialisieren". Weitere Kürzungen gaben dem Magnum Opus des deutschen Regie-Enfant-Terrible den Rest. Von Stroheim konnte nichts anderes tun, als MGMs Bosse für alle Zeiten zu verfluchen.
Leider sollte Greed nicht das einzige Werk von Stroheims sein, welches heute nur noch als vertümmelter Torso (wenn überhaupt) vorliegt. Auch (fast) alle seine anderen Werke sind auf Geheiß der geldgierigen Studiobosse Hollywoods massiv bearbeitet, gekürzt, umgeschnitten und entstellt worden. Eine Schande, welche als historische Kulturschändung erster Kategorie einzustufen ist.
So bleibt Greed immer noch ein wunderbarer, leiser Schimmer, einer einst so großen Vision des perfekten Erzähl-Kinos.
Fazit: 10/10 (...und wer auch nur mit der Bezeichnung "Cineast" liebäugelt... ANSEHEN!! SOFORT!!)