Kennen sie das?
Sie hängen gerade an einer Strickleiter, und lassen sich per Hubschrauber quer durch den Ozean treiben, und genießen dabei die herrliche Meeresbrise.
Doch dann passiert es, sie wollen ihre Beine lediglich ein wenig ins Wasser tauchen, und schon beißt sich der nächst beste Haifisch in ihr Bein fest.
Tritte und Schläge helfen dabei nicht, das blöde Vieh will einfach nicht loslassen, wir alle kennen das, doch nun hat dieses nerven zerreißende Alltagsproblem ein Ende, mit dem „Anti-Hai-Fisch-Bat-Spray“.
Einfach den Deckel aufklappen, das Ventil auf das Tier richten, und lossprühen, bis es vor lauter flüssiger Anti-Hai-Materie entkräftet los lässt, und sie ihren Ozeanausflug in Ruhe fortsetzen können...
Und damit herzlich Willkommen in der Welt von „Batman hält die Welt in Atem“!
Eine Welt in der Batman und Robin noch cool aussahen, prinzipiell am hellichten Tage auf Streife sind, gegen alles und jeden das passende Spray haben, sämtliche Equipment-Namen mit der „Bat“-Silbe versehen, und Meister im Erkennen, Feststellen und Kommentieren von skurillen Tatsachen sind.
Doch nicht nur das, auch assoziieren können sie, wie von einem anderen Stern, und können nach ihrer Expedition im Ozean auch schnell, logisch und nachvollziehbar auf die Drahtzieher hinter der ganzen Sache schließen.
Denn, die Idee mit dem attackierenden Haifisch kann nur von jemandem kommen, der Fische mag, da kann also nur der „Pinguin“ in Frage kommen; doch da steckt noch viel mehr dahinter!
Haie sind nämlich nicht die einzigen ihrer Sorte, es gibt auch Katzenhaie, und das lässt ohne Umschweife auf das Katzenweib schließen, selbst wenn es gar kein Katzenhai war.
Aber warum explodiert der Hai, kurz nach der Bat-Anti-Hai-Spray-Attacke? Das war fast schon reif für den Zirkus...Zirkus? Ha, das ist das Werk des Jokers...
Irgendwie aber ergibt das ganze keinen Sinn...das wird immer rätselhafter...Rätsel?
Aha, der Riddler ist also auch mit dabei.
Batman und Robin hätten sich sicher noch tonnenweise solch einfallsreicher Assoziationen aus der Nase ziehen können, aber mit den genannten Verdächtigen, die sie nun verdächtigen haben sie bereits auch schon all die „Superbösewichte“ verdächtigt, die verdächtigt werden könnten.
Der Pinguin, der Joker, der Rätselknacker und das Katzenweib machen nun dem Duo mit ihren verbrecherischen Verbrechen das leben schwer...Ich breche ab LoL
Gemeinsam haben sie gar teuflisches vor: Die Welt erobern!!
Da Batman und Robin im Weg stehen wird mit allen Mitteln versucht, sie aus dem Weg zu räumen.
Und da spielen die 4 ihre gesamte Trickkiste aus.
Der Pinguin feuert mit billigen Raketen auf das Duo, stopft Meerestiere mit Sprengstoff voll, der Joker bastelt eine lustige Schleuder-Falle sowie eine Bombe, die viel zu lange zum explodieren braucht, das Katzenweib lässt ihre weiblichen Reize spielen, um Bruce Wayne anzulocken und der Riddler bläst absolut nichts sagende Rätsel in den Himmel.
Nichts sagend zumindest für den Zuschauer, denn Batman und Robin, ausgestattet mit überirdischer Intelligenz knacken jedes dieser Rätsel mit einer Raffinesse, die den Zuschauer verarscht im Sessel versinken lässt.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:
„Was kommt weiß hoch und gelb und weiß wieder runter“ - ein Ei natürlich wie Robin ohne zu Grübeln feststellt!
Und „Wie teilt man 17 Äpfel unter 16 Leuten auf?“ na man macht Apfelmuß!
Und was ergeben nun diese Vereinigung von einem weichen Gemisch (Apfelmuß) und das vollendetste Gefäß unserer Natur und Hoffnung für die Zukunft (Ei)? Die vereinigte Weltorganisation!
Da bleibt einem echt die Spucke weg!
Das Heldenduo löst noch viel mehr solch kniffliger Aufgaben, aber auch ihren Körper können sie gekonnt zur Schau stellen, denn in den Kampfszenen glänzen die beiden natürlich; in bester Bud Spencer Choreographie wird hier in die Fressleisten gemeiselt, dass sich auch die dumpfen Schlaggeräusche in den visuellen Bereich comicartig hervortun.
Dabei reichen schon die bunten Kostüme, um den Zuschauer bei Laune zu halten.
Super schrille, kunterbunte, furchtbar kitschige und absolut mega peinliche Kostüme wie aus der Kindergarten-Faschingskiste werden hier zum ständigen Eyecatcher, aber auch die (für damalige Verhältnisse wahrscheinlich bahnbrechenden) Effekte wissen die Zuschauerblicke auf eine befremdliche Art anzuziehen.
Ganz großes Kino für alle Sinne ist dabei Batmans Bomben-Szene am Hafen.
Diese beknackte Szene, in der Batman mit einer scharfen Bombe quer durch den Pier rennt, und dabei äußerst wählerisch ist, was die Abwurfstelle betrifft, (schließlich kann er doch nicht die armen Entchen mit in die Luft jagen) ist eine der ganz großen Sternstunden im Trashkino.
Dieser Film hat einfach alles, der Infantilismus kennt absolut keine Grenzen.
Haarsträubende Dialoge um Befürchtungen und Feststellungen („Würden wir unsere Masken entfernen wäre das Geheimnis unserer Identitäten offenbart“) reihen sich an total beknackte Ausrufe von Robin („Heilige Makrele, Heiliger Alleskleber, Heiliger Tempelkater etc) und pseudo-tiefgründige Lebensweisheiten wie „Es sind zwar Trinker, aber es sind auch menschliche Wesen“. Das Arsenal an Bat-Utensilien ist so vielfältig und so ziemlich jeden Alltagsgegenstand umfassend (Bat-Leiter, Bat-Trinkwasserspender...), das man sie alle, einfach nur deswegen weil sie mit „Bat“ beginnen, im Teleshop unter Moderation eines als Adam-West Batman verkleideten Walter Freiwald verkaufen möchte.
Herrlich, total beknackte Gespräche, sinnentlehrte Rätselspielchen, billige Effekte, peinlich verkleidete Helden die tags durch die Schadt joggen und dabei Seitenstechen bekommen, „dehydrierte Piraten wieder rehydriert“ und Bösewichte, die auf überdimensionalen Regenschirmen reiten.
Das ist Poesie!