Review

Batman hält die Welt in Atem ist der Kinofilm der kultigen Spaßserie rund um das dynamische Duo aus den 60ern, mit den unvergleichlichen Verbrechensbekämpfer mit den vier Buchstaben in Vor- und Nachnamen Adam West und Burt Ward. Die damalige Serie war deutlich auf bunt und spaßig getrimmt und läßt sich mit den heutigen Batman Reinkarnationen kein bißchen vergleichen. Besonders die Serienfolgen hatten damals schlicht und ergreifend wenig bis gar kein Budget und so mußten sich die Produzenten eher mit schrägen Gadgets und und teil übertriebenem Klamauk begnügen der aber größtenteils absolut funktionierte.
Zumindest hatte ich an die Episoden noch aus Kindheitstagen eine gute Erinnerung und so kam der Kinofilm gerade recht um mal wieder ein wenig in Nostalgie zu verfallen. Ich liebe einfach die eigentlich dämlichen Ba-Wumm und Swusssh Comicseifenblasen, wenn die bösen Jungs eines auf die Glocke bekommen oder die einfach nur billig aussehende, aber immer wiederkehrende Szene wenn die beiden am Seil die glatte Wand raufkraxeln, auch wenn jeder Blinde mit Krückstock deutlich erkennen kann, das einfach nur die Kamera um 90 Grad gedreht wurde.
Die Handlung ist dabei eigentlich mal wieder Nebensache. Ein Schurkentriumphirat bestend aus dem Joker, Riddler, Catwoman und Pinguin versuchen mal eben die Weltherrschaft an sich zu reißen und stehlen dafür eine neue geheime Dehydrationswaffe mit der man jeden Menschen in einen Haufen Staubbrösel verwandeln, aber durch Zugabe von Wasser auch wieder zurückverwandeln kann. Dadurch soll mal eben der Weltsicherheitsrat gekidnapped werden und natürlich auch der ewige Störenfried Batman nebenbei per explodierendem Hai! aus dem Weg geschafft werden.
Das Tempo und die Gagdichte sind dabei erfreulich hoch, man sollte allerdings auch ein Faible für Trash haben, denn Freunde ernsthaften Unterhaltungskinos dürften über Batman anno 1966 wohl nur den Kopf schütteln. Das geht schon bei der schier wahnsinnigen Kombinationsgabe der beiden Protagonisten die auf die Riddlerfrage "Was sitzt auf einem Baum, wiegt 180 Gramm und ist sehr gefährlich?" natürlich blitzschnell auf die einzig zulässige Antwort "Ein Spatz mit einer Pistole" rückschließen, da wird sogar Sherlock Holmes neidisch. Oder auch die Episode mit der langsamst zündenden Bombe der Filmgeschichte erinnert beinahe schon an die Nackte Kanone. Ernst nehmen sollte man diesen Streifen auf jeden Fall zu keinem Zeitpunkt.
Immerhin darf der Fledermausheld im Gegensatz zur Serie sein komplettes motorisiertes Arsenal präsentieren. Neben dem bekannten Batmobil, schwirrt der Batcopter durch die Luft (und wenn dieser eine Strickleiter runterläßt steht natürlich stilecht Bat Ladder drauf), das Batboot darf durchs Wasser pflügen und sogar ein Batbike mit Seitenwagen wird eingesetzt. Alles ist natürlich immer deutlich erkennbar billigst zusammengetrickst, aber immer mit Carme und dem Auge für witzige Details. Die Macher haben allerdings auch nie etwas anderes beabsichtigt, insofern kann man hier auch niemanden böse über grottenschlechte FX sein, sondern sich mit breitem Grinsen auf die nächsten Schwachmatigkeiten freuen.
Batman hält die Welt in Atem wird wohl auf ewig der lustigste Vertreter seiner Zunft bleiben und ist eigentlich ein Höhepunkt auf jeder Trashfilmparty, den man zumindest irgendwann mal gesehen haben muß. Ob man mit dem Humor zurecht kommt oder nicht soll jeder selbst entscheiden, ich fands jedenfals zum rofl´n.
9/10

Details
Ähnliche Filme