Review

Von einem ernst zu nehmenden Genrebeitrag so weit entfernt, wie "Tigerkralle" von "Kung Fu Zombie", auf selbiger plumpen Kultwelle schwimmend wie ein Albert Pyun (bspw.), dabei aber noch sehr viel ulkiger und erwartungsgemäß extrem stümperhaft "inszeniert". Nicht direkt peinlich, eher urkomisch auf seine ganz eigene Art ...

Auch die ganz Großen, wie Dolph Lundgren ("Blackjack - Der Bodyguard") oder Jean Claude Van Damme ("Bloodsport", "Karate Tiger 1 & 3"), haben gerade im fortgeschritteneren Stadium ihrer doch ganz beachtlichen Chronik ja nicht ausschließlich gehobene Unterhaltung produziert, oder solche durch die sie sich nachhaltig mit Ruhm bekleckert hätten. 

Gleiches gilt für Don "The Dragon" Wilson. Der hätte dem "Samurai Cop" zumindest noch ein halbwegs namhaftes B-Image verpasst. Der "Katana Cop" macht mit seiner Torpedo-Frisur, dem Sonnyboy-Feinrib-Look und seiner übergroßen Wortgewandtheit, wohingegen Schwarzenegger in "Terminator 2" schon als Goethe des modernen Sciencefiction-Kinos durchgehen würde (Hasta La Vista Baby), und einen auf kurz oder lang dann doch eher zum Lachen bringt, als dass man den mit Stanozolol vollgepumpten Pseudo-Cop in irgendeiner Weise ernst nehmen könnte.

Da wo "Turkish Star Wars" den Plagiatfilm seinerzeit nicht nur massentauglich machte (später Fandub), sondern auch als eigenständige Kunstform im Bereich der Exploitation ansiedelte, und damit nicht ganz zu Unrecht Kultstatus erlangte, macht der "Samurai Cop" aus dem schönen Kalifornien höchstens als besonders dilletantisches und/oder fehlgeleitetes Machwerk von sich reden und polarisiert damit gleichermaßen. Es ist nicht so, dass der "Samurai Cop" keine Fans hätte. Auch ich muss zugeben, mich derweil ganz köstlich amüsiert zu haben ...

Was vor Zeiten der Globalisierung noch undenkbar war, beginnt allmählich mit dem Mainstream zu verschwimmen. Und davon profitieren im Endeffekt nicht nur die Schönen und Reichen, sondern auch wir als einfacher Endverbraucher, der wir auf der Suche nach immer neuen Kult- oder Schundfilmchen aus dem Untergrund sind, und die sonst wahrscheinlich immer einem eher kleineren Kreis vorbehalten geblieben wären.

Matt Hannon macht als sonnenbankgebräunter Emilio Estevez-Verschnitt ("Loaded Weapon", "Repo Man"), in dem Fall wohl eher abgehalftertes Stallone-Stuntdouble, mit dazu passender 80er Jahre-Modern Talking-Dauerwelle, schon eine sehr ...nennen wir es mal ... "coole" Figur. Den Rambo mimt er jedenfalls ganz gut. Stumpfe Dialoge, keinerlei Story, mehrere Schnittfehler, gepaart mit billiger Action und "Bad Language" macht unter dem Strich keine sehr gehobene Unterhaltung ...

Dabei sind es noch nicht einmal die mitunter miesen Choreografien, unterirdischen Schusswechsel, hölzern agierenden Akteure, geschweige denn mangelnde Action oder Härte (abgesehen vom gorelastigen Auftakt, wo mit Katana Arme und Beine abgehackt werden), die "Samurai Cop" gerade für Martial Arts-Fans womöglich zu einem ungenießbaren "Augenschmaus" machen, als viel mehr die dilletantische, einem "Crackdown Mission" entsprungene Ninja-Tortur, die in jedem Fall nicht der gleichnamigen Trilogie um Franco Nero entsprungen ist.

Nennen wir es Mal so etwas wie Easter- oder Ninja-Ploitation im "Miami Vice"-Look, angesiedelt irgendwo im Yakuza-Gewerbe, dem Cyborgs oder Androiden wohl eher zuträglich gewesen wären, und seinen Unterhaltungsgrad aus der mehr als reichlichen, verschobenen, unfreiwilligen Komik bezieht. Zumindest in dem Punkt hebt sich "Samurai Cop" deutlich von der Masse ab.

Auf der einen Seite steht Bruce Lee als unangefochtener Meister aller Klassen.

Auf der anderen Seite seine Schüler Chuck Norris und Stephen Seagal als oft verkannte Kampfsport-Profis und Experten auf ihrem Gebiet.

Und dann gibt es da noch "Samurai Cop", der wie "Psycho-" oder "Zombie Cop" als besonders "ernstzunehmender" Genrebeitrag in die Geschichte eingegangen ist, und doch in keiner halbwegs ordentlichen B- oder Trashfilm-Sammlung fehlen sollte. Auch muss man ihm tatsächlich zugute halten, dass wir es hier nicht mit dem typischen Einheitsbrei um "American Kickboxer", "Shootfighter" und co. zu tun haben ...

Da ich nie in den Genuss der deutschen Synchro gekommen bin, kann ich darüber nichts sagen.

Im O-Ton ist es jedenfalls ein wahres Fest für alle Sinne, oder zumindest eins für jeden Trashfan.


Das fernöstliche Gegenstück zu "Man nennt mich Halleluja".

Oder aber die braun gebrannt-chinesische Blaxploitation-Kung-Fu-Granate eines "Drunken Master" ...

Die sich im Endeffekt zu so glorreichen Machwerken wie "The Black Gestapo" oder "African Kung Fu Nazis" gesellt ...


Wie drückte es der mehrfache Bodybuilding- Champion, einstige Mr. Universum, Terminator und Gouverneur von Kalifornien einst so schön aus:

No Pain, no gain ...

Das bezieht sich in dem Fall wohl vor allem auf die überstrapazierten Lachmuskeln ...


Eine trashige 7.5/10

Mit deutlichem Punktabzug für die miese Handwerksarbeit ...


In diesem Sinne ...


Kein MUSS, aber SOLLTE Mann gesehen haben ...

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