Hell
(Legend Home Entertainment)
“Der Tod ist erst der Anfang aller Qualen…”
Filme, die diesen Leitgedanken auf dem Cover stehen haben, besitzen in der Regel einen hohen Unterhaltungswert (na ja, es kommt natürlich immer auf die Sichtweise an…). In Thailand besitzt die Hölle mehrere Abteilungen, in denen man für das jeweilige Verbrechen, die jeweilige Sünde separat bestraft wird. Faktoren sind hier etwa das Fremdgehen, Lügen, Mord, oder der Alkoholgenuss (Mist, mein Platz in der Hölle ist so gut wie sicher!).
Zur Story muss man nicht viele Worte verlieren, denn sie ist recht über-schaubar. Ein Filmteam verunglückt auf dem Weg zu einem Dreh mit dem Wagen. Da jeder zu Lebzeiten seine eigenen dunklen Geheimnisse hatte, landen sie als Gruppe gemeinsam in der Hölle, wo sie nun versu-chen, den anfänglichen Schock zu überwinden, und einen Ausweg zu finden. Die Charaktere sind Genretypisch angeordnet, das heißt, einer mimt den Egomanen, der andere ist stets für die Anderen zur Stelle, der nächste ist betont witzig (diesen Kasper sollte man direkt in die tiefste Hölle verbannen). Was an Hell wirklich begeistert, ist das Gefühl, wel-ches es beim betrachten vermittelt. Selten bekommt der Zuschauer so eine Fülle an unschönen, destruktiven und verstörenden Bildern geboten wie in Hell. Hier werden Leuten die Hände zerschlagen, flüssiges Blei in den Mund gegossen und die Gedärme rausgerissen, das man sich wünscht, nie in auch nur einer dieser Höllen zu landen. Dabei wird deut-lich, dass sich das buddhistische Bild der Hölle nicht großartig von dem unsrigen unterscheidet. Man könnte meinen, Hieronymus Bosch hätte seine Bilder auf einem Thailand-Trip gemalt. Vieles findet man auch bei Dante, man merkt also, dass sich der Regisseur nicht nur in der populären Kultur, sondern auch an den Klassikern orientiert hat.
Die DVD aus dem Hause Legend Home Entertainment bietet gewohnt gute Qualität, dies fängt bei einer edlen Verpackung mit einem hübschen Steelbook an, und gipfelt in einem bombastischen Sound, der seine volle Power auf der DTS Tonspur ausfahren kann. Auch das Bild ist fehlerfrei, was hier besonders schön ist, da fast der gesamte Film in rot und braun -Tönen gehalten ist, und eben nur mit einer guten Abtastung seine visuelle Wucht komplett ausfahren kann.
An Extras werden die üblichen Interviews mit den Beteiligten, mehrere Behind the scenes und diverse Trailer geboten, die, hätte man sie im deutschen TV ausgestrahlt, bestimmt verboten worden wären.
Wer auf ein visuelles Feuerwerk und bewusstseinserweiternde Bilder steht, oder sich einfach nur mal gut gruseln möchte, dem sei Hell wärms-tens ans Herz gelegt!
CFS