In einem Schlachthaus wird ein Liebespaar von einem Killer währed des Schäferstündchens heimgesucht, das, den morbiden Vorlieben der jungen Dame entsprechend, inmitten der wenig kuscheligen Atmosphäre zwischen Blutresten, Beton und Fleischerhaken stattfinden soll. Zehn Jahre später geht es für einige Schüler einer Highschool in die Frühlingsferien, im Gepäck eine Projektarbeit, die vier von ihnen mit DV-Kamera in jenem berüchtigten Schlachthof abfeiern wollen. Mit von der Partie sind Justin, der etwas einfältige Quarterback, seine von alledem von vornherein genervte Freundin Stacey, Bobby, der good guy mit losem Mundwerk und dessen love interest Tina, ihres Zeichens mit blond und und großen Dingens gerüstet, irgendwie aber auch das vernünftige Mäuschen. Sie streifen durch das alte Gebäude und rufen auch noch den Sichelmörder herbei, treffen jedoch erst einmal einen Kiffer, der sich allein in der Einöde zudröhnt und finden die Atmosphäre unheimlich gruselig, wie Tina immer wieder betont. Ohne Überraschungsmoment sollen die vier arg ausgewachsenen Teenies massakriert werden, 13666 lautet die Adresse des Komplexes. Genau so einfallsreich stolpern die Twentysomethings (schätzungsweise zehn mal sitzen geblieben) durch die schönen Industrieräume, die leider meist atmosphärisch wirkungslos bleiben, oft zu hell ausgeleuchtet sind. Die Kamera lässt zudem zu viel Raum und Überblick, um klaustrophobische Bilder und bedrückende Nähe zu erzeugen. Verbeulte Stahltüren mit Blutspuren kombiniert sind in solchen Schlachthausszenarien Pflichtprogramm, nur darauf verlässt sich diese Independentproduktion allein, die nach anfänglichem "was sind wir alle sexy" Blabla mit diesem Drehort auszukommen versucht und es entgegen "Blutgericht In Texas" und dessen Backwoodkollegen als Slasher ohne relevante Handlung versucht. Für ein richtiges Massaker hat es auch nicht gereicht, abgesehen vom unspektakulären Bodycount sind die Killings wie eine Körperteilung oder zwei Köpfungen schnell vom Schnitt verschluckt oder kommen gar ohne Blut aus. Der Titel allein impliziert ein Gorefest, doch die wenigen Spezialeffekte sind kaum Hingucker sondern plump in ihrer Art und Marty Sickle spielt nur aufgesetzt den Irren mit lachhaft übermenschlichen Kräften sowie Dämonenstimme. Die ständigen Jagdszenen, die einen großen Teil des Films einnehmen, schaffen leider auch selten Spannung und so muss die Hauptdarstellerin schon mit offener Bluse durch die Kulissen laufen und im Moment der höchsten Not ihre Hotpants loswerden, echte Spannung und Schockmomente kann das nicht ersetzen. Nackte statt blutige Haut ist das plumpe Rezept dieser Low-Budget-Produktion.
Fazit: Unwichtiger Versuch aus der Indieecke, einen weiteren kranken Backwoodslasher mit Hochglanzteenies zu paaren. 3/10 Punkten