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„Kaal“: Zwischen Naturgefahr und Geisterhaftem

„Kaal“ versucht, das Genre des Horrorfilms mit Umweltthemen zu verbinden, indem er den Dschungel und die Natur als zentrale Bedrohungen in den Vordergrund stellt. Der Film nutzt den dichten Wald und die Wildtiere als Schauplatz und schafft eine Atmosphäre, die unheimlich und zugleich faszinierend wirkt. Regisseur Soham Shah liefert mit seiner Inszenierung eine packende Kulisse, die einen Hauch von Hollywood-Einfluss aufweist, besonders in den Szenen mit echten Tigern und wilden Landschaften.

Ajay Devgns Darstellung als der mysteriöse Kaali ist das absolute Highlight des Films. Er bringt eine bedrohliche, aber zugleich tiefgründige Präsenz auf die Leinwand, die den Zuschauer fesselt. Leider können die anderen Darsteller, trotz der namhaften Besetzung mit John Abraham und Vivek Oberoi, nicht vollends überzeugen. Besonders die weiblichen Charaktere, gespielt von Esha Deol und Lara Dutta, bleiben blass und wirken oft klischeehaft.

Die Handlung von „Kaal“ beginnt vielversprechend und hat durchaus Momente von echtem Horror und Spannung. Doch im Laufe der Zeit verliert die Story an Schwung. Vor allem die zweite Hälfte des Films zieht sich hin, und einige Handlungselemente erscheinen verwirrend oder unausgereift. Es fehlt an tieferer Charakterentwicklung und einer klareren Erklärung der übernatürlichen Ereignisse, was das Publikum am Ende unbefriedigt zurücklassen könnte.

Die Musik von Salim-Sulaiman unterstreicht die düstere Atmosphäre des Films und trägt dazu bei, einige der spannungsgeladenen Szenen zu verstärken. Dennoch bleiben die Lieder nicht lange im Gedächtnis und wirken in einem Horrorfilm, der versucht, ernst zu wirken, manchmal deplatziert.

Insgesamt ist „Kaal“ ein ambitionierter Versuch, Horror mit einer ökologischen Botschaft zu kombinieren. Während die Atmosphäre und Devgns Performance stark sind, leidet der Film unter einem schwachen Drehbuch und mangelnder Charakterentwicklung. Fans von Horrorgenre werden einige spannende Momente finden, doch der Film lässt das Potenzial, wirklich zu beeindrucken, ungenutzt.

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