Review

Andreas hat eigentlich alles war man sich als Mann wünschen kann, einen offenbar lukrativen Job, ein eigenes Haus und einen gewissen sexuellen Appetit, den ihm seine Frau Liv mehr als bereitwillig erfüllt.
Wie so oft, auch im wahren Leben, ist das Glück von sehr kurzer Dauer. Eines Tages hat Andreas einen Unfall und ist fortan querschnittsgelähmt. Zuerst verlässt ihn Liv, um aber kurz darauf zu ihm zurückzukommen. Dann taucht auch noch ein Handwerker auf, der ihm sein Haus behindertengerecht umbauen soll. Damit nimmt dann das Thriller-Drama seinen Lauf....

Falls sich auf diese sehr kurze Inhaltsangabe jemand den Film ansehen will, verrate ich jetzt mal nichts mehr von der weiteren Handlung und komme zu den Gründen, weshalb ich mir heute ausgerechnet diesen Streifen ansah, wo sich doch so viele Disks inzwischen bei mir stapeln, die deutlch klangvollere Namen aufzuweisen haben als ausgerechnet "The Crossing". Hauptsächlich liegt es daran, daß ich mir kein effektüberladenes Hollywoodspektakel zu Gemüte führen wollte, sondern eher etwas ruhigeres, bodenständigeres anschauen wollte. Und da kam mir dieser norwegische Film eigentlich gerade recht.

Alle Jubeljahre kommt aus dem hohen Norden immer mal wieder ein Film daher, der trotz Budget-Defizit auf Grund seiner Ideen für gute Unterhaltung/Spannung bei mir sorgte, daher griff ich also statt zu "Blood Diamond" eben zu "The Crossing".

Grundsätzlich bleibt "Crossing" dem Motto "kein Budget" durchaus treu, handelt es sich hier vielmehr um eine Art 4-Personen-Kammerspiel, daß nahezu an einer Location spielt und gänzlich ohne großartige Special Effects oder irgendwelche cgi-Effekte auskommt. Was natürlich bedeutet, daß hier die Story bzw. das Drehbuch, die Darsteller und die Inszenierung im Vordergrund stehen sollten.

Ohne zu spoilern, muß ich sagen, daß das Drehbuch durchaus seine Längen und auch implementierten unlogischen Handlungen bietet. Allerdings auch durchaus beklemmende Momente aufzuweisen hat. Speziell einige Szenen in denen die Hilflosigkeit von Andreas aufgezeigt wird haben es echt in sich.

Auch wenn die Darsteller durchaus solide agieren hilft dies leider nicht über die gravierenden Mängel im Spannungsaufbau und hinsichtlich der Vorhersehbarkeit hinweg. Zudem ist die etwas holprige Inszenierung auch nicht gerade der Bringer!

Fazit: "The Crossing" ist leider bei weitem kein Highlight am nordischen Filmhimmel. Schade eigentlich! Die Grundidee, verbunden mit der europäischen Freizügigkeit und etwas mehr filmischer Klasse hätten durchaus einen besseren Film ergeben.
(5,5/von 10 möglichen Punkten)

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