„Big Daddy“ ist eine ganz putzige, jedoch nicht wirklich aus der Masse herausragende Adam Sandler Komödie.
Sonny Koufax (Adam Sandler) ist ein Taugenichts: Er hat das Jurastudium abgebrochen, fristet seine Zeit mit einem Job, bei dem er bloß einen Tag in der Woche als Mautkassierer arbeitet und zehrt von einer erklagten Geldsumme nach einem Taxiunfall. Er weigert sich konsequent mehr aus seinem Leben zu machen, was vor allem seinen Vater und seine Freundin Vanessa (Kristy Swanson) auf die Palme bringt. Der Film fängt an sich ganz drollig an, wobei aber nur die Feier seines Mitbewohners zum Schmunzeln animiert.
Als Kevin Gerrity (Jon Stewart), Sonnys Mitbewohner, geschäftlich nach China fliegt, nimmt Sonny für Kevin eine besondere Lieferung an: den kleinen Julian (Cole Sprouse/Dylan Sprouse). Dieser ist Kevins Sohn, von dem dieser nichts weiß. Sonny nimmt den Jungen auf, gibt sich als Kevin aus und will so Vanessa beweisen, dass er Verantwortung übernimmt. Die ersten Akklimatisierungen mit dem Jungen laufen natürlich nicht ohne die typischen Fäkalwitze aus, die aber zum Glück nicht allzu ekelhaft und im Vergleich zu anderen Filmen des Komikers auch nicht so zahlreich ausfallen.
Sonny erlebt mit seinem vermeintlichen tollen Plan jedoch eine Bauchlandung: Vanessa verlässt ihn trotzdem. Sonny entschließt sich, dass er der Vaterpflicht dann allein dann wohl doch nicht gewachsen ist und informiert das Sozialamt. Er will Julian jedoch behalten bis man eine Pflegefamilie für ich gefunden hat. In dieser Zeit greift der Chaot zu ziemlich unkonventionellen Erziehungsmethoden...
„Big Daddy“ ist eine recht konventionelle Familienkomödie, deren Plot nicht wirklich sehr originell ist. Viele Elemente hat man schon so oder so ähnlich gesehen und wirkliche Spannung kommt auch nicht auf. Größere Längen werden jedoch vermieden, was wohl auch daran liegt, dass man den Film mit ca. 89 Minuten recht kurz gehalten hat. Am Happy End gibt es auch von Anfang an keinen Zweifel; es wird lediglich etwas anders erreicht als man anfangs denken mag, was an den ganz ordentlichen, wenn auch nicht wirklich innovativen Wendungen der Geschichte.
Die Gags sind nicht unbedingt zum Brüllen, aber dennoch kann „Big Daddy“ ein paar recht gute Witze auffahren, die immerhin zum Schmunzeln animieren. Recht gelungen sind z.B. die Szene mit dem Nachtlicht, das Halloweenfest oder die Feier für Kevin. Viele andere Gags können einem aber nur ein müdes Lächeln entlocken; immerhin wird auf zu viele Fäkalgags verzichtet und dieses sind auch im Vergleich zu anderen Genrefilmen eher zahm.
Was den Film dann noch vor der Belanglosigkeit rettet, ist die Tatsache, dass er teilweise ziemlich rührend daherkommt. So verströmen die Szenen zwischen Sonny und Julian eine gewisse Knuffigkeit und ab und zu kann der Film auch wirklich etwas berühren; hier wäre auch die ganz nette Lovestory zu nennen. Am Ende driftet der Film dann jedoch in Kitschigkeit ab, was nur dadurch zu verschmerzen ist, dass die letzte Szene im Restaurant den Kitsch teilweise zurückfährt (z.B. kommt die Versöhnung zwischen Sonny und Kevins Freundin ohne großen Kitsch aus).
Adam Sandler spielt die Hauptrolle recht gut und beweist in den ersten Szenen des Films auch durchaus, dass er mehr Talent hat als immer nur den Fäkalclown zu mimen. Die Kinderdarsteller des Jungen sind nicht wirklich nervig, wofür bei Kindern in Filmen wirklich dankbar sein kann und auch die Nebendarsteller agieren sympathisch und recht überzeugend.
„Big Daddy“ ist eine ganz nette Komödie, die man sich einmal ansehen kann. Aufgrund der eher niedrigen Gagdichte jedoch nicht mehr als guter Durchschnitt.