Wieder mal treibt sich ein seltsamer Frauenmörder in den Straßen Londons rum. Diesmal muß aber nicht der olle Ripper herhalten, sondern es werden insgesamt fünf tote Frauen aufgefunden denen jeweils der rechte Zeigefinger abgetrennt wurde. Im Laufe der handlung stellt sich allerdings heraus, das die Verbrechen weniger den Opfer galten, sondern denen die als vermeintliche Mörder erpreßt werden.
Zu Beginn gibts gleich mal was neues, denn die nötige Exposition besorgt ein Erzähler aus dem off, der den Zuschauer über den aktuellen Status des Falls informiert. Ebenfalls neu das Inspektor Lestrade eine Denkpause bekommt (der hats ja auch nötig) und ein Kollege stattdessen Holmes über die aktuellen Ermittlungen informiert und dieser ab dann ins Zentrum der Ereignisse rückt.
Nachdem die ganze Sache also teilweise sehr gemächlich ins Feld geschickt wurde, wird mit Sir George Fenwick auch gleich der erste Topverdächtige präsentiert, nur um diesen kurz danach von hinten erschießen zu lassen. Eher aus hohler Luft, als aus Kombinationsvermögen schließ Holmes sofort auf seinen Nemesis Moriarty, womit er natürlich richtig liegt, ohne allerdings irgendeine Begründung dafür zu liefern. Moriarty wird mittlerweile mal wieder von einem neuen Schauspieler verkörpert, der aber keine wirkliche Screenpräsenz besitzt, sondern eher wie ein biederer Buchhalter aussieht, immerhin gibt es eine persönliche Begegnung der beiden, die aber eigentlich für den Verlauf der Geschichte kaum etwas bringt.
Letztendlich läuft alles auf eine simple Erpressergeschichte hinaus, bei denen die vermeintlichen Mörder mittels des abgeschnittenen Zeigefingers um Geld erpreßt werden. Ist jetzt auch nicht gerade der ausgefeilteste Plan des Meisterverbrechers.Natürlich kommt das routinierte Ermittlerduo Holmes/Watson dem Fiesling auf die Schliche und auch seiner Komplizin, der titelgebenden Frau in Grün (irgendwie eine unglückliche Titelwahl in einem Schwarz/weiß Film). Sherlock hat zwar bei dem Fall leichte Anfangsschwierigkeiten, später rotieren jedoch die grauen Zellen wie gewohnt, während Watson sich gewohnt tapsig als beinahe Comic Relief und Stichwortgeber agiert.
Die Frau in Grün ist zwar immer noch ein gelungener Krimi, allerdings nicht der stärkste der Serie, sehr statisch inszeniert, bis auf den Seiltanz auf der Balkonbrüstung am Ende. Für fans der Serie aber immer noch empfehlenswert.
6/10