Review

Die Außenseiterin Kathy muss für die derben Scherze ihrer Mitschüler herhalten, was eines Nachts zu einem schweren Unfall führt, Cathy endet schwerverletzt im Koma. Ihr Bewußtsein sträubt sich mit aller Kraft, zu sterben, und das trotz der wohl blödesten Reanimation der Filmgeschichte. Sichtlich überrascht meint da der Arzt beim Betrachten des EKG zur Kollegin: "Sieh mal die merkwürdigen Kurven", auweia. Am St. Marys College trifft derweil Eva ein, die den freigewordenen Platz von Kathy einnimmt. Der Zuschauer bekommt gleich plump die Verbindung zwischen den beiden verbraten, von mysteriösen Vorfällen kann also keine Rede mehr sein, abgesehen von der unorthodoxen Umsetzung einiger Sachverhalte. Lucio Fulci hat mit "Aenigma" mal wieder einen seiner wirren Streifen produziert, der recht zusammenhangslos eine bunte Palette an Ideen aneinander reiht, ohne einen roten Faden beizubehalten. Koma durch Gehirntod (?) ist ebenso hanebüchen wie die plumpe Hauptrolle der Eva ("Ich steh auf alles, was anmacht") oder die stammelnde Putzfrau mit ihren Leuchtaugen, welche er schon in anderen Flops seiner Laufbahn einsetzte. Trashig sehen so manche Modelllandschaften aus, Fulci in einer Nebenrolle als Kommissar passt da vorzüglich hinein. Typisch für ihn geben die Schülerinnen ein elendig ausgebreitetes Frivolgequake in stocksteif gespielter Präsentation von sich, Eva, die sich jedem älteren Sack an den Hals wirft, ist einfach nur furchtbar. Das alberne Drehbuch kommt dann auch noch mit Horrorschnecken um die Ecke, was zugegebenermaßen für Schneckenphobiker von einigem Ekel sein mag, aber nicht genug vom Rockyposter ablenkt, das mit Schnecke auf der Schulter für entsprechende Häme sorgt. Offensichtlich vom zwei Jahre zuvor gedrehten "Phenomena" inspiriert, gibt Fulci manch sonderbare übernatürliche Einlagen zum Besten, eine ist nur leider blöder als die andere. Bereits nach wenigen Minuten verrät das Drehbuch mit dem Vorschlaghammer des Rätsels Lösung, fortan gibt es kein stimmiges Konzept mehr. Von Spannung kann man auch kaum reden, dramaturgisch kläglich sehen manche Schnitte nach eiligem Zerhäckseln des Filmmaterials aus. Leider nicht wie in "Ein Zombie Hing Am Glockenseil", der wenigstens noch mit atmosphärischen Momenten und blutigen Morden aufwarten konnte, die gibt es hier auch kaum.

Fazit: Netter Versuch, doch bis auf Versatzstücke besserer Filme nichts wichtiges. Nur für Freunde unfreiwilligen Humors und für unverbesserliche Fulcikomplettisten interessant. 3/10 Punkten

P.S.: Diese Review bezieht sich auf die gekürzte Red Edition-DVD (was allerdings ausnahmsweise kaum eine Rolle spielen dürfte).

Details
Ähnliche Filme