Wesley "Blade" Snipes als hoch spezialisierter Zielmarkierer zusammen mit einem 0815-Einsatzteam auf Seek&Destroy-Mission im tiefsten Tschetschenien. Klingt simpel? Ist es auch! "Marksman" bietet genau das, was man von einem modernen B-Movie mindestens erwarten kann: Eine innovationslose Story, die brav die bekannten Genreklischees von Verrat bis finalem Luftangriff abklappert - und natürlich knackige Action. Kann "Marksman" inhaltlich nun wirklich rein garnichts reißen, so ist die Action doch sehr ansehlich ausgefallen. Geboten werden nach gewohnt gemächlichem Auftakt mit Einsatzbesprechung und ähnlichem Mumpitz ziemlich blutige, nett zelebrierte Shoot-Outs sowie eine ganze Reihe sehenswerter Explosionen. Letztere profitieren natürlich auch von den billigen Ruinenkulissen, wo man ohne große Mühe und Kosten sowieso alles nach Lust und Laune wegsprengen konne. Ein Hubschrauber und ein paar Jeeps werden immerhin zusätzlich noch Raub der Flammen. Obwohl nennenswerte Nahkämpfe letztlich fehlen kann man im Falle des "Marksman" von einer wirklich gesunden Actionpalette sprechen. Gerade der Showdown auf dem Gelände des Atomreaktors geht wirklich gut ab...
Zur schauspielerischen Leistung von Wesley Snipes gibts schließlich nicht viel zu sagen. Artig kämpft er sich durch die nicht gerade durch Treffsicherheit charakterisierten Rebellenhorden, ohne dabei, wie bei solch stereotypen Filmen üblich, irgendwie wirklich gefordert zu sein. Seinen inhaltlich gesehen ohnehin zweifelhaften Part - wozu ein Extra-Markierer für eine Aufgabe, die jeder Vollidiot erledigen kann? - hätte man eigentlich auch mit einem weiteren unbekannten B-Mimen besetzen können. Für Snipes derzeit stark wankende Karriere ist "Marksman" zweifelsfrei kein entscheidender Schritt nach vorne aber immerhin dürfte sich der Film seines (noch) klanghaften Namens wegen zumindest einem soliden Videotheken-Kundenkreis erschliessen.
Fazit: Regisseur Marcus Adams ("Long Time Dead") liefert einen sehenswerten, hochwertig inszenierten Actionfilm für die Fans des Genres. Schade, daß zum einen die Story so furchtbar banal und altbacken ist und zum anderen Snipes keine echte Chance zur Entfaltung bekommt! Auch der oblitgatorische Stock-Footage-Einsatz dem Kenner bestens bekannter F14-Flugszenen nervt mal wieder ein bisschen...