Zusammenfassung:
Die natürlichen Ressourcen der Erde sind erschöpft – aber die wissenschaftlichen Ressourcen noch lange nicht. Das alltägliche Leben wird mit der Hilfe von nahe zu perfekten Robotern bestritten. Das Einzige was die Roboter noch nicht haben, sind Gefühle. Liebe und Zuneigung sind die letzten Grenzen der K.I. ... Bis Professor Hobby (William Hurt) und sein Team an der Tufts Universität David (Haley Joel Osment) entwickeln, ein Prototyp eines Roboterjungen, der Programmiert werden kann seine Eltern für immer zu lieben. Henry Swinton (Sam Robards), ein Angestellter von Cybertronics, und seine Frau Monica (Frances O’Connor) bekommen die einmalige Chance David aufzunehmen während sie um ihren eigenen Sohn trauern. Schnell lernt David in einem wilden Abenteuer an der Seite des Roboter Gigolos Joe (Jude Law), dass Menschen und Roboter auf verschiedenen Seiten stehen, er aber lieber bei seiner Mum bleiben würde...
Kritik:
Betrachtet man die geballte Erfahrung von Filmgrößen wie dem verstorbenen Stanley Kubrick und Steven Spielberg ist es schon etwas verwunderlich, dass es „A.I.“ nicht gelingt beim Zuschauer diesen Level von Gefühlen zu erzeugen, den der Roboterjunge David eigentlich darstellen sollte. Der Film handelt weniger von künstlicher Intelligenz als von künstlichen Gefühlen. Nur selten schafft es „A.I.“ die Emotionen zu rühren und Dramatik wird fast ausschließlich durch die Actionsequenzen erzeugt. Das einzige was die Charaktere bewegen scheinen futuristische Autos zu sein. Das Drehbuch leidet nicht nur unter dem ganzen Schmalz und der stellenweise übertriebenen Sentimentalität, es fehlt ihm auch an Einfallsreichtum und der nötigen Schärfe, die ein solches Thema verlangt. Zum Beispiel erhält David eine weisen, alten Teddy, ein „Superspielzeug“ vergangener Generationen, das für den heutigen Menschen solche Werte wie Weisheit und Voraussicht, vor allem aber eine Gefühlswelt darstellt, ein Gefühlswelt, die David im Film entdecken soll. Solche Unvorsichtigkeiten und Vorhersehbarkeiten gehören meiner Meinung nach nicht in einen Film, der eine Geschichte von solch großer Relevanz und Bandbreite erzählen will. So etwas zerstört die Glaubwürdigkeit des Films.
Aber „A.I.“ ist keines falls ein totaler Flop auch wenn er sein Thema dezent verfehlt. Gut gefallen hat mir zum Beispiel Frances O’Connor als Mum – sie bleibt wundervoll natürlich, sowohl im Aussehen als auch in ihrem Charakter. Und William Hurt in seinen kurzen aber effektvollen Auftritten. Osment ist so gut wie immer, ein junger Schauspieler, dessen Leinwandcharisma seit „The Sixth Sense“ ungetrübt ist. Wie man es von einem Sci-Fi-Märchen erwartet gibt es auch einige bemerkenswerte visuelle Effekte. Doch diese Lichtblicke sind nur ein schwacher Trost für grundlegende Enttäuschung über diesen Film, der zumindest thematisch ein Potential vergleichbar mit „2001“ gehabt hätte.
Trotzdem sollte man sich den Film ansehen, denn wem es gelingt seine Erwartungen herunterzuschrauben, der wird einige interessante Stellen entdecken, wenn auch nicht mehr.
Ich habe mich oft gefragt, ob dem Film etwas weniger Spielberg und dafür mehr Kubrick wohl gut getan hätte...?