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Das Killerkrokodil aus dem ersten Teil ist tot, doch es hinterließ ein ungeschlüpftes Junges. Auch das wird zu einem übergroßen Exemplar seiner Art, denn wieder gibt es ein paar Ökoschmutzfinken, die Atommüllfässer in den Sümpfen entsorgen. Die hoch motivierte Journalistin Lisa ist denen auf der Spur. Sie wittert ihre Chance, sich einen Namen zu machen, die große Story ist jedoch für den Betrachter die gleiche wie im Vorgänger. Das starre Krokomodell mit den großen Glasaugen ist ebenfalls wieder dabei, ein paar Urlauber als Aperitif und eine Nonne mit ihren Schützlingen befördert es prompt ins Jenseits. Der noch gefährlichere Konzern, der skrupellos ein Feriendomizil auf der Insel errichtet, wird vertreten durch den Bösewicht Baxter, dessen Schergen werden kurzum zum Krokobrunch und ihre Hütte vom ungelenken Tier gleich mit ins Wasser gezerrt. Lisa, immer helle immer schnelle, kommt derweil natürlich hinter die kriminellen Machenschaften, lernt das verstrahlte Tier kennen und bekommt die bekannten sumpferprobten Crocodile Dundees der Karibik zur Seite gestellt. Irgendwie ist alles wie im Vorgänger, selbst der Score von Riz Ortolani, der mal wieder verdächtig an „Der Weisse Hai“ erinnert. Wie das Riesenkrokodil das Wasser durchpflügt ist kaum an Zweitklassigkeit zu unterbieten, es kommt eben doch nicht nur auf die Größe an. Regisseur Gianetto de Rossi macht es vor, wie man eine uninspirierte Fortsetzung dreht und mit einigen Rückblenden aus dem ersten Teil garniert, den er technisch erstaunlich gut kopiert. Die Szenen aus dem Original sind allerdings, was die Actionszenen angeht, auch schon die Highlights, an Goreeffekten gibt es ebenfalls nichts sehenswertes, der sprudelnde Whirlpooleffekt in rot macht wenig her. Überraschungen gibt es auch kaum, wer allerdings am ersten Teil Spaß hatte (vielleicht gibt es ja ein paar Verwegene) kann hier wieder mit Freude betrachten, wie das Ungetüm wie ein Floß durch die trübe Suppe gezogen wird. Den Bezwinger auf dem gepanzerten Rücken gab es ja bekanntlich auch vorher schon zu sehen (wenn auch nicht als lächerliche Spielzeugfigur), die beste Idee ist wohl noch, das arme Tier als Sprungschanze für ein Motorboot zu benutzen, mit anschließendem Köpfer in die braunen Fluten, viel ist das nicht. Die einzigen Qualitäten, sofern man denn wohlwollend welche finden möchte, bestehen in der unfreiwilligen Trash-Komik.

Fazit: Sag nein zu Tierhorror, wenn es sich um ein billiges Sequel eines ebenso billigen Italo-B-Movies handelt. Knappe 3/10 Punkten

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