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Drehbuchautor und Produzent Fabrizio De Angelis (Thunder, Cobra Mission, Karate Warrior 3), der sich gerne hinter dem Pseudonym Larry Ludman versteckt, lässt sein Gummikrokodil ein zweites Mal ins Wasser. Ein Jahr zuvor führte er bei "Der Mörder-Alligator" noch selbst Regie. Beim Sequel "Die Mörderbestie" übergab er diesen Part an Giannetto De Rossi, der sich auch noch um die Spezialeffekte bemühte, wenn man das so sagen darf. Die sind nämlich unter aller Sau und selbst für den Trashfan manchmal zuviel des Guten. Das Riesenkrokodil ist steif wie ein Brett, nicht einmal die gelben Pupillen bewegen sich, nur das Maul ist aufklappbar. Desweiteren hat man den Score von "Der weiße Hai" geklaut. Kein einziger Sound wurde für dieses Sequel neu komponiert, man bediente sich einfach bei "Der Mörder-Alligator".

Die Journalistin Liza (Debra Karr) wird in die Sümpfe geschickt, um dort eine Story über radioaktive Abfälle zu ergattern. Ein Millionär will dort einen Freizeitpark bauen, den Müll der dort lagert lässt er einfach in die tiefen Sünpfe karren und dort versenken. Doch wieder ist eine Krokotasche mutiert und macht munter Jagd auf Menschenfleisch. Zu Lizas Unterstützung kommt nun auch Kevin (Richard Anthony Crenna) in die Sümpfe und zusammen sagen sie der Bestie den Kampf an.

Ein Ei des Mörder-Alligators blieb unentdeckt und nun wird seine Brut durch die radioaktive Strahlung zur Gefahr für die Menschen. Die Story bleibt gleich, bis auf ein Element. Nämlich gibt es hier noch den gierigen Geldsack, der eine Freizeitoase eröffnen will. Die dort lagernden Giftfässer lässt er von seinen Mannen entsorgen. Ein herumschnüffelnder Reporter entdeckt sein Geheimnis, muss dafür sterben und nun kommt Liza zum Einsatz. Die Story kann man erneut in die Tonne kloppen, leider ist das Sequel auch noch sehr zäh inszeniert und unblutig.

Um das Ganze ein wenig interessanter zu gestalten dürfen zwei Charaktere des Originals nochmal ran. Und zwar Kevin, der wie ein Tarzan für Arme aussieht und der schnapsbrennende Joe (Ennio Girolami), der schon mal angeknabbert wurde und hier auch entgültig das Zeitliche segnen darf. Kevin und Liza kennen sich aus früheren Zeiten und jagen nun zusammen das Riesenkrokodil. Dafür fährt man einfach mit dem Boot im Sumpf herum, das Ding kann ja nicht tauchen und ist so immer gut sichtbar. Auch die Attacken wurden reduziert und die Opfer verhalten sich immer dermaßen dämlich, dass es schon wehtut. Da schwimmt man so lange um das Boot herum, anstatt rein zu klettern, oder die Schulklasse wackelt so kräftig, dass ihre Nussschale sogar einen Salto in der Luft schlägt. Schließlich werden die Opfer unter Wasser gezogen und es blubbert kräftig, wobei sich das Wasser auch kurz blutrot färbt. Der Angriff auf die Hütte im Sumpf ist ganz witzig geworden, besonders wenn die Hütte samt Kroko dann die Böschung herunterrutscht und im Wasser landet.

Und was darf neben massig unfreiwillig komischer Dialoge nicht fehlen ? Ganz genau, eine Lovestory. Woher sich Kevin und Liza kennen, erfahren wir zwar nicht, aber sie landen zusammen in der Kiste. Das Finale wartet dann nochmal mit dem lächerlichsten Effekt des ganzen Films auf. Da krallt sich kevin auf dem Rücken des Krokodils fest und wird hoch und runter geschleudert. Man sieht überdeutlich, dass es sich hierbei nur um Puppen handelt und vor allem kann ein Krokodil nicht mehrere Meter hoch in die Luft springen, was hier öfters der Fall ist. Die schwachen Darsteller setzen dem ganzen noch die Krone auf.

Als hartgesottener Fan wird man immerhin mäßig unterhalten, einen gewissen Charme mag man diesem Sequel auch nicht absprechen, aber realistisch gesehen ist dieser Kroko-Horror eine einzige Katastrophe. Eine stimmige Kulisse, doch dagegen steht ein geklauter Score, lahme Darsteller, schlechte Effekte, miese Dialoge und eine Story die nicht mal Alibi-Funktion erreicht. Da war das Original um einiges besser.

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