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„Glimmer Man“ sieht zwar auf den ersten Blick wie ein Old-School-Seagal á la „Hard to Kill“ aus, ist aber ein eher untypischer Film des Aikido-Meisters.
Zu Anfang kommt Seagal aber gar nicht vor, sondern der Cop Jim Campbell (Keenen Ivory Wayans), der eine Mordserie an Frauen untersucht. Die Serienkillerfilm-Komponente kann seine Vorbilder nicht verleugnen, denn die Leichenfunde erwecken Gedanken an bekannte Streifen wie „Das Schweigen der Lämmer“. Für Seagal-Fans ein etwas ungewohnter Einstieg.
Doch kurz darauf darf auch Jack Cole (Steven Seagal) als Partner von Jim Jagd auf den Frauenmörder machen. Seagals Rolle ist schon wieder etwas vertrauter, denn er ist mal wieder der ehemalige Spezialist, der auf irgendeine Weise aus seinem Job ausschied und nun mal wieder richtig aufräumen will.

Nach typischer Art des Buddy-Films können sich Jim und Jack nicht so recht leiden, aber müssen sich nach entscheidenden Ereignissen zusammenraufen und werden sogar Freunde. Die entscheidenden Ereignisse werden in diesem Fall durch die Hintermänner der Morde repräsentiert. Denn es handelt sich nicht um einen einfachen Wahnsinnigen, sondern organisiertes Verbrechen, dass den Cops ans Leder will...
„Glimmer Man“ schlägt für Seagal neue Töne an: Zum einen ist die Mischung aus Serienkillerkrimi und Actionkracher ungewohnt und auch die Buddy-Komponente war in keinem vorhergehenden Film des Schauspielers so stark.
Die Story ist recht gut und spannend gemacht. Mit dem Blick auf Hauptdarsteller und dessen Fans ist natürlich nicht ein einzelner Serienkiller, sondern ordentlich Kanonenfutter, aber gerade diese Art von anderem Serienkillerkrimi (der einzelne Psycho ist auf die Dauer auch langweilig) ist reizvoll.

Die Action bietet wie immer Fights und Shoot-Outs, kommt aber nicht so häufig vor wie in anderen Filmen Seagals. Doch die Kämpfe sind recht gut gelungen und die Bösewichte kämpfen auch sehr akrobatisch, während Segal mit Aikido eine gute Figur macht, aber unbeweglicher ist. Lediglich dem Showdown, vor allem dem Hotelzimmer-Shoot-Out, mangelt es an Länge. Hier ist „Glimmer Man“ zu schnell und zu unspektakulär.
Die Witze sind zum Schmunzeln, was vor allem an Keenen Ivory Wayans liegt. Er lockert „Glimmer Man“ mit ironischen Kommentaren auf (z.B. wenn er dem schwafelnden Gerichtsmediziner droht, ihn mit dem Wörterbuch zu erschlagen). Trotzdem ist der Humor nicht in großem Maße vorhanden; andere Buddy-Movies wie „Bad Boys – Harte Jungs“ bieten wesentlicher mehr Humor.
Die Schauspieler sind eigentlich recht gut, agieren sie doch auf ihrem Spezialgebiet. Keenen Ivory Wayans ist halt Comedian und sorgt für den richtigen Grad an launigem Humor. Seagal gibt halt wieder den harten Cop ohne große Gefühlsregungen. Oscar-verdächtig sind beide nicht, aber trotzdem bringen sie ihre Rollen sehr gut rüber.

„Glimmer Man“ ist ein recht solider Seagal-Film, der zwar etwas unspektakulär ist, aber durch die ungewöhnliche Mischung aus Actionkracher und Serienkillerfilm überzeugt.

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