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Nach „Sieben“ kommt Seagal

Mitte der 90er mussten sich Steven Seagal und seine Kooperateure bei Warner langsam etwas Neues einfallen lassen. Die 80er-Actionleiher war nicht mehr erfolgreich und beliebt genug, Seagal war nicht mehr unfehlbar und das Heimkino stand auf der Schwelle zu einem neuen, alles verändernden Medium. Da kam man auf die Idee drei Dinge zu kombinieren: Seagals alte Actionnummer, zu der Zeit enorm populäre Psychokillerkrimis a la „Schweigen der Lämmer“ und das Buddy-Cop-Subgenre, sodass Seagal nicht mehr die einzige Geige spielt und sich zumindest etwas locker macht. Fertig ist „Glimmer Man“ - bis heute ein Geheimtipp und Kuriosum all seiner Zutaten! 

Kung Fu-Priest! 

„The Glimmer Man“ ist der Beweis, dass Seagal mehr kann als nur die Ein-Mann-Armee. Ebenso der Beweis, dass er ein ziemlich katastrophaler Schauspieler ist. Umso erstaunlicher, dass und wie gut dieser Thriller funktioniert. Er hätte auch in all seinen Facetten scheitern und Seagals Abfallepoche weitaus früher einläuten können. Aber das tut er bekanntlich nicht. Die Chemie mit Wayans passt. Die Morde sind fies genug. Seagal kickt noch immer wunderbar in Hintern. Und die Laufzeit lässt keine Längen zu. Brian Cox ist eh ein Spezialist in dem Serienmördersujet. Einige riesige Explosionen sind schön (und handgemacht). Und die atmosphärische, regnerische Dichte ist durchaus ungewöhnlich für ein Seagal-Vehikel. Grau und nie mau. 

Fazit: untypische Kreuzung aus Serienkillerthriller und Seagal-Actioner - und das ergibt alles andere als eine Missgeburt! Erstaunlich und empfehlenswert. Vielleicht sogar für Nicht-Seagal-Fans. Zu unrecht in den 90ern hängen geblieben, das Teil! 

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