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Bereits kurz nach dem Ende der Sowjetunion wagt sich Regisseur Anatoli Iwanow mit diesem außergewöhnlichen Doku-Drama an ein dunkles und Jahrzente totgeschwiegenes Kapitel der russischen Geschichte: Die Ermordung der Zarenfamilie und ihrer Bediensteten am 17. Juli 1918 in Jekaterinburg.

Mit einer gelungenen Mischung historischer s/w-Aufnahmen und im gleichen Stil gehaltener nachgestellter Szenen wird man mit den Mitgliedern der kaiserlichen Familie, ihrem Leben und gewaltsamen Tod sowie den anderen historischen Personen einfühlsam und mit viel Liebe zum Detail vertraut gemacht. Auch die historischen Hintergründe, die zur verhängnisvollen Spirale von Krieg und Revolution führten, kommen nicht zu kurz.
Über all dem liegt ein melancholischer, fast schon mystischer Schleier der durch die Stimme des Erzählers (von den Akteuren spricht niemand!) brilliant unterstrichen wird - zuweilen entsteht der Eindruck, Geister aus einer versunkenen Welt zu beobachten, dies alles jedoch weit davon entfernt ins spinnige abzudriften, im Gegenteil!

"Sühneopfer" ist das beste und authentischste was ich bisher zu diesem Thema gesehen habe, die Ereignisse werden historisch exakt und gleichzeitig mit sehr viel Seele dargestellt.
Iwanow gelingt ein überaus würdevoller Abgesang, der der Größe und Dramatik dieser weltgeschichtlichen wie auch menschlichen Tragödie vollauf gerecht wird.

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