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In der kanadischen Kleinstadt Clear River geht alles seinen normalen Gang: die Eishockeymannschaft der örtlichen High School trainiert und die Bewohner gehen ihren üblichen Tätigkeiten nach.

Kate McKinnon (Lindsay Wagner) ist vor einiger Zeit nach Clear River gezogen und hat mit ihrem Mann Glen (Michael Flynn) bereits drei Kinder: zwei Töchter und ihren Sohn Mark (Thomas Wilson Brown).

Als Kate Mark eines Tages Schuldaten abfragen soll stößt sie auf Notizen über die Illuminaten die zusammen mit den Juden die Weltherrschaft anstreben.

Kate kommt es merkwürdig vor das in Marks Aufzeichnungen andauernd Juden erwähnt werden und stellt Nachforschungen an.

Zu ihrem Entsetzen stellt sich heraus das Pete Suvak, Marks Klassenlehrer und Bürgermeister von Clear River, im Geschichtsunterricht antisemitische Verschwörungstheorien verbreitet.

Sie beschließt dagegen vorzugehen doch Suvak ist bei seinen Schülern und dem Rest der Bevölkerung von Clear River sehr beliebt und viele Einwohner der Stadt empfinden Kates Bestreben Suvak von seiner Position als Lehrer zu entheben als störend und überzogen.

Auch Mark stellt sich gegen seine Mutter und die gesamte Situation wird zur Belastungsprobe für die gesamte Familie... .


Evil in Clear River ist in Deutschland bislang nur auf Video unter dem Titel Das oberste Gebot erschienen aber zum Glück auch als UK - DVD erhältlich.

Regie bei diesem 80-er Jahre TV-Film führte Karen Arthur, der manchen Genrefans durch seinen psychologischen Horrorfilm Der Mafu Käfig (1978) bekannt sein dürfte, Regie

Zwar sind auf dem DVD - und dem Video - Cover ein mit Fackeln bewaffneter Mob abgebildet aber so eine Szene kommt im gesamten Film nicht vor.

Das bedeutet nicht das Evil in Clear River langweilig wäre werden doch Themen wie das Recht auf freie Meinungsäußerung, Antisemitismus  und Verschwörungstheorien behandelt.

Randy Quaid (Pfui Teufel, Daddy ist ein Kannibale / Die Chorknaben) liefert hier eine sehr eindringliche Darstellung eines Charakters ab der 100 % an die rassistischen und antisemitischen Theorien glaubt die er verbreitet.

Quaid spielt hier aber keinen Sieg Heil schreienden Neo - Nazi  Fanatiker in Uniform sondern einen Mann der es schafft seine Theorien und Verdrehungen wegen seiner sympathischen Art an seine Schüler weiterzugeben.

Besonders die Szene in der Suvak seine Stelle als Lehrer verliert und seine Klasse durch den neuen Lehrer Glen Hoskins (Anthony Leger) in Geschichte weiter unterrichtet werden soll verdeutlicht dies besonders.

Als Hoskins den Schülern darzulegen versucht das ihnen bis jetzt nur Lügen und Halbwahrheiten vermittelt wurden wird er stattdessen gefragt ob er ein Jude ist und niedergebrüllt.

Auch der Konflikt zwischen Kate und Mark (der zunächst auf Suvaks Seite steht) ist gut herausgearbeitet.

Interessant ist ebenfalls das im Film kein einziger jüdischer Charakter auftaucht obwohl Suvak sich mit seinem Antisemitismus nicht wirklich zurückhält.

Wie so viele Filme wird bei Evil in Clear River darauf verwiesen das die Handlung auf wahren Ereignisse basiert.

Tatsächlich stand 1984 der Lehrer James Keegstra vor Gericht da er im Unterricht antisemitischen Verschwörungstheorien verbreitet hatte.

Die Kleinstadt Eckville (Kanada) wo das Ganze passierte wurde daraufhin in den Medien als ein Tummelplatz von Antisemiten dargestellt und die Einwohner empfanden die Verbreitung dieses Bildes ihrer Stadt in den Medien (zurecht) als unfair.


Evil in Clear River ist ein "ruhiger" Film der einige interessante Fragen aufwirft und definitiv einen Blick wert ist.
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