Torawakamura, the Koga Ninja (1957)

NINJUTSU GOZEN-JIAI

Dieser Film existiert nicht, sollte man meinen, in der imdb ist er nicht zu finden, auch sonst hält sich das Internet bedeckt. Auf alle Fälle handelt es sich bei diesem auch unter dem Namen TORAWAKAMARU, THE KOGA NINJA unbekannten Streifen (ha ha) um einen 1957 von TOEI produzierten Chambara-Klassiker, Regisseur ist Tadashi Sawashima, der unter anderem den ausgezeichneten BAND OF ASSASSINS mit Toshiro Mifune zu verantworten hat. Allerdings ist unser Streife hier nur wenig episch, stattdessen geht es um die alte Rivalität zwischen Koga- und Iga-Ninja, diesmal sind die Koga die guten. Ihre Zwistigkeiten werden von den herrschenden Kräften in Japan, namentlich Hideyoshi Toyotomi und Ieasu Tokugawa, ausgenutzt, um sich gegenseitig eins auszuwischen, in diesem Fall sollen die Iga für Tokugawa die hochgeheimen Pläne für Toyotomis Schlossumbau stibitzen, dieser möchte seinen Wohnsitz nämlich zur Festung ausbauen. Auf der Seite der Koga hilft titelgebender Torawakamura (Fushimi Sentaro), die Pläne zu beschützen. Der Kampf um die Pläne wird dann mit vielen Ninjatricks ausgetragen, himmelhohe Sprünge, unsichtbar machen, hypnotisieren, Spinnennetze ausfahren, das volle Programm eben. Dabei wird es aber nie übermäßig brutal oder gar blutig, NINJUTSU GOZEN-JIAI gehört eher zur familienfreundlichen Sorte, was aber nicht groß stört. Die Stimmung im Film ist dann auch tendenziell heiter und selbst die Bösewichte sind nicht so böse. Und wenn der "böse" Handlanger Goemon Ishikawa (Tomita Nakajiro) zum Schluss durch ein Bad in siedendem Öl hingerichtet wird gibt´s das hier natürlich nicht zu sehen, im Gegensatz zu OWL´S CASTLE, wo das ja eine recht drastische Szene ist. Trotz fehlenden Blutes sind auch die Schwertkämpfe schön anzusehen, vor allem in der zweiten Hälfte.
Zum Finale dürfen sich unsere Duellisten (es gibt ein Duell zwischen Torawakamaru und dem Ober-Iga Momochi Sandayu (Tsukigata Ryonosuke)) dann noch in Riesenfrosch und Schlange verwandeln, was für weiterhin beschwingte Stimmung sorgt.

Ein Oberhammer ist NINJUTSU GOZEN-JIAI nicht wirklich, dazu ist er zu zahm und auch die formale Umsetzung zu unauffällig, aber sehr unterhaltsam ist er schon, zumal die Laufzeit mit 63 Minuten ziemlich kurz ist. Für Freunde gepflegter Ninja-Filme abseits von CANNON und Joseph Lai sicher empfehlenswert.