Review

„Steiner – Das Eiserne Kreuz, 2. Teil“ ist eine ziemlich durchschnittliche Fortsetzung von Sam Peckinpahs Klassiker.
1944: Die Alliierten überrennen die Stellungen der deutschen Streitkräfte, die immer weiter zurückgedrängt werden. Feldwebel Rolf Steiner (Richard Burton) und seine Männer sollen auf dem Rückweg noch einen Eisenbahntunnel sprengen, durch den die Russen vorrücken, obwohl die Sprengung der Gleise reichen würde. Bei dieser unnötigen riskanten Aktion sterben viele von Steiners Männer aufgrund der Arroganz seines Vorgesetzten. Der Beginn des Films erinnert noch am ehesten an Sam Peckinpahs ein Jahr zuvor entstandenes Original.
Steiner wird verletzt und bekommt Sonderurlaub, den er beschließt in Paris zu verbringen, wo er mit Stransky (Helmut Griem), inzwischen zum Major befördert, einen alten Bekannten wiedertrifft. Bei der Gelegenheit spannt ihm Steiner die direkt die französische Freundin aus und verbringt mit ihr eine Affäre, ehe er wieder an die Front kommentiert wird: Die Westfront ganz in der Nähe seines Urlaubsortes dieses Mal. Die Geschichte mit dem Urlaub soll wohl eine Parallele zum ersten Teil sein, doch besitzt keine Wirkung oder einen Nährwert für die Geschichte.

Wieder bei seiner Truppe muss Steiner feststellen, dass die Deutschen ihre letzten Verbliebenen an die Front schicken: Alte Männer, junge Leute, die fast noch Kinder sind und Sträflinge. Mit diesen hastig ausgebildeten und nicht immer verlässlichen Leuten kämpft er auf verlorenem Posten weiter, bis ein alter Bekannter mit einem Sonderauftrag zu ihm kommt...
„Steiner 2“ ist eine oberflächliche Wiederaufbereitung des ersten Teils, die nur ab und zu dessen Klasse erreicht. Die Story bietet leider nur wenige Wendungen, von denen einige (vor allem die mit dem Sonderauftrag) sogar recht gut sind. Alles in allem ist die Geschichte überraschend kurzweilig, auch wenn die Spannung nicht allzu hoch ist und auch an einigen Stellen Längen auftreten (z.B. die erwähnte Szene mit dem Sonderurlaub). Störend ist der Schauspielerwechsel, vor allem bei wichtigen Figuren aus dem ersten Teil wie Stransky und natürlich Steiner selbst.
Großes Problem des Films ist es, den kritischen Ton des Originals zu treffen. Einige Szenen wie die Vorstellung der neuen Rekruten sind wirklich gelungen und zeigen den Wahnsinn des Krieges ziemlich gut auf, doch leider sind solche Momente eher dünn gesät. Vor allem der Charakter Steiners wird hier auch sehr viel positiver dargestellt als im Vorgänger.

Wie es bei einem Kriegsdrama üblich ist (und der Name schon sagt), gibt es auch einige Kriegsszenen zu bewundern, die aber meistens keine Dramatik besitzen (im Gegensatz zum Vorgänger). Immerhin sind sie optisch ganz nett anzusehen und bieten auch einiges an Geballer und Pyrotechnik, was zu ganz ordentlicher Unterhaltung taugt.
Richard Burton kann James Coburn als Steiner lange nicht das Wasser reichen, auch wenn immer noch ganz ordentlich spielt. Die restlichen Darsteller, zu denen auch Helmut Griem, Rod Steiger und Klaus Löwitsch gehören, spielen alle eher routiniert und bieten keine herausragenden Leistungen.

Durchschnittliche Fortsetzung von „Steiner – Das Eiserne Kreuz“, die dank einiger kritischer Elemente und etwas oberflächlicher Action noch ganz gut guckbar ist.

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