Review

Dieser Film ist der bildgewordene Beweis dafür, dass es eindeutig zu wenig Filme für Frauen gibt.
Wieso, mag man sich bei dieser Aussgae fragen. Nun gut, gute Frage.
Der Erfolg zumindest gibt ja diesem Film recht, auch die Tatsache, dass zwei weibliche vermeintliche Topstars die Hauptrollen übernahmen, ist auch Indiz dafür, dass "Sex and the City" seine Mission mit Bravour beendet hatte. Und es ist tatsächlich eine Augenweide, Merril Streep beim Schauspielern zuzuschauen, die drei bis fünf Minuten, die sie mal durch's Bild huschen darf.

Viel mehr positives fällt mir bei diesem Film aber nicht ein.
Fangen wir mal mit dem Offensichtlichen an: Uma Thurman, zugegebenermaßen mit zunehmendem Alter immer attraktiver werdend, wirkt nicht tatsächlich wie eine durchschnittliche Enddreißigerin, so dass der vermeintlich zu große Altersunterschied gar nicht so sehr ins Auge springt.
Auch ist sie Merril Streeps Präsenz in keinster Weise gewachsen (andererseits ist das nicht wirklich ein Manko, da die Streep ja ohne Probleme sogar einem Eastwood, DeNiro, sogar Nicholson und Washington oder wen auch immer an guten Tagen die Grenzen aufzeigen kann).
Aber die Konstellation der Geschichte, die Auflösung und die ach so schlimmen Problemchen, die mal hier, mal da auftauchen, sind weder richtig fesselnd noch glaubwürdig.

Und so kommt in mir die Frage auf, wie kann so ein Film nur derart erfolgreich werden. Dieser Film hat nichts von der luftig-leichten Inszenierung eines französischen Frauenfilms, keine Eleganz oder überragende Inszenierung eines Almodovar-Films, und erst recht nicht die verkrampfte hippe Unverkrampftheit der ach so revolutionären (weil ja angeblich so vulgär, wie Frauen tatsächlich untereinander sprechen -welch ein Schock :-))) weiblichen Prolo-Serie Sex and the City.
Irgendwie recht halbgar und ermüdend langweilig und man bleibt am Ende ein bißchen so zurück wie die Oma des Jünglings: Man schlägt sich bildlich gesehen die ganze Zeit über selbst eine Pfanne gegen den Kopf, um sich selbst nicht fragen zu müssen:

WIESO? WIESO MUSSTE GOTT SO EINEN FILM ZULASSEN? WAS HAT ER SICH DABEI GEDACHT?

Und nun wieder ernsthafter: Es ist dringend nötig, dass die Filmindustrie (ich spreche hier von Hollywood) richtige Frauenfilme etabliert. Ein guter Film in zehn Jahren ist eindeutig zu wenig.

4 Punkte (und auch nur weil Streep wie üblich jeden Film veredelt)

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