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„Hit Back“ ist ein leider bloß durchschnittlicher B-Thriller mit Anleihen bei Action und Drama.
Mickey Flannery (Christopher McDonald) ist ein glücklich verheirateter Cop und hat einen Sohn namens Jason (Joey Katz). Doch eines Tages wird seine Frau Patty (Tabby Hansen) vor den Augen von ihm und Jason erschossen, doch Mickey macht mit dem Mörder direkt an Ort und Stelle kurzen Prozess, obwohl sich dieser ergibt. Damit ergibt sich ein ganz ordentlicher Auftakt, denn die gezeigte Action ist zwar sehr kurz, macht aber Lust auf mehr.
Sieben Jahre später: Für das Entsorgen des mörderischen Subjekts auf eigene Rechnung wurde Mickey zwei Jahre suspendiert und machte durch Suff sieben draus. Doch nach sieben Jahren Arbeit bei den Docks tritt er zurück in den Polizeidienst und will Jason (Gregory Alan Harris) wieder empfangen, den er zu den Großeltern abgeschoben hatte. Damit ist dann der Grundstein für einen Vater-Sohn-Konflikt gelegt, der immer wieder Einfluss auf den Thrillerplot hat.

Zwischen Jason und Mickey kriselt es etwas, aber beide sind entschlossen sich wieder zusammenzuleben. Doch dann fällt ein Mordverdacht auf Jason und lediglich Mickey glaubt an dessen Unschuld. Er beginnt zu ermitteln, denn er ahnt, dass der Gangsterboss Chuck Gideon (Judd Nelson) seinen Sohn reingelegt hat…
Der Thrillerplot von „Hit Back“ ist für B-Verhältnisse recht ordentlich erdacht und bietet ein paar überraschende Wendungen, vor allem zum Ende hin. Lediglich einer der Verräter kann man schon im Voraus sehr einfach durchschauen. Allerdings ist die Geschichte etwas zu lahm erzählt, weshalb das Maß an Spannung bestenfalls als solide eingestuft werden kann. Kleine Längen und zu starke Fokussierung auf einige Subplots kosten den Haupthandlungsstrang leider auch an Qualität. Die Dialoge sind auf B-Niveau und halbwegs OK, aber wenig originell (vor allem die Sprüche von Gideon sind wenig pointiert).
Größtes Manko ist der zu sehr ausgewalzte Vater-Sohn-Konflikt, der vor allem an dem zu schwachen Schauspiel von Gregory Alan Harris krankt. So wird der Konflikt selten mitreißend und auch die erwähnten Standarddialoge machen das Ganze nicht interessanter. Es ergeben sich zwar ein paar Ansätze abseits von Klischees (Mickeys neue Freundin Vera als beschwichtigender Einfluss auf beide, der Versuch beider Parteien einzulenken usw.), aber es hapert, wie bereits gesagt, mehr an der Umsetzung.

Großartige Action kann „Hit Back“ leider auch nicht bieten: Mal eine Verfolgungsjagd oder eine Prügelei sowie den ein oder anderen Schusswechsel. Dabei ist die Inszenierung der Action zwar nicht so spektakulär (lediglich die finale Konfrontation Gideon vs. Mickey ist etwas aufsehenerregender), aber dennoch gut gemacht und zudem mit ein paar derben Einschüssen ausgestattet. Hätte der Film hier mehr Arbeit rein gesteckt und den halbgaren Dramaplot reduziert, wäre sicherlich einiges mehr drin gewesen.
Christopher McDonald macht seine Sache ziemlich gut und gibt den etwas gebrochenen, aber hoffnungsvollen Cop für B-Verhältnisse recht überzeugend. Judd Nelson ist als Schmierlappen bestenfalls Standard und Alyssa Milano ziemlich durchschnittlich. Auch Gregory Alan Harris ist recht schwach, was leider bei der Wichtigkeit seiner Rolle sehr negativ auffällt. Die anderen Darsteller, darunter auch Vincent Klyn („Cyborg“) und Jay Acovone („Clash – Showdown in L.A.“), sind aber auf solidem B-Niveau.

Trotz ein paar netter Actionmomente und eines teilweise ziemlich gut erdachten Plots ist „Hit Back“ nur Standardware, was vor allem an den Längen und dem wenig überzeugenden Dramaanteil liegt.

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