Peter Chans mit viel Tamtam präsentiertes Musical – neben dem offensichtlichen Staraufgebot Jacky Cheung, Takeshi Kaneshiro und Zhou Xun arrangierten sich hinter der Kamera mit Peter Pau und Christopher Doyle gleich zwei ganz große Meister der Kinematografie – erzählt, durchfräst von glücklicherweise nicht zu viel Tanz und Singsang, im Grunde nur eine seiner älteren Geschichten neu. Die Konstellation der skrupellosen Female, die sich vor allem selbst am nächsten ist, und dem knirpsigen, viel zu guten Kerl, der in seiner Liebe zu ihr verbittert, erinnert frappierend an Chans größten internationalen Erfolg – den Klassiker „Comrades – Almost a Love Story“.
In PERHAPS LOVE, der die wahre Liebe genauso nur streift wie jener Klassiker und sie anderen Ambitionen opfert – nicht von ungefähr liegen sich auch die Titel semantisch so nahe – sind nun Takeshi Kaneshiro und Zhou Xun in die ihnen etwas zu großen Rollen von Maggie Cheung und Leon Lai geschlüpft. Die beste Figur im Ensemble macht aber zweifellos der in Würde alternde Jacky Cheung, der sich aus der Position des Dritten Rades am Wagen mit einer nachhaltig guten Performance mühelos zwischen die beiden Jüngeren schiebt. Dies ist freilich auch die Rolle, die ihm das Drehbuch zuschreibt. Er, ein renommierter Regisseur, ist der aktuelle Lover der Protagonistin, die gleichsam auch die Hauptrolle in dem per Film-im-Film-Struktur in die Handlung geschachtelten Musical spielt, welches er inszeniert. In die zweite, die männliche Hauptrolle, wurde einer der Verflossenen der Dame gecastet, der ihr immer noch gewaltig nachhängt und keine Probleme hat seine im Musical ebenso angelegte Rolle bravourös auszufüllen. Das Gefühlschaos nimmt derweil ungehemmt sein Lauf.
PERHAPS LOVE ist ein cleverer Film, die Bezüge zwischen den beiden Spielebenen seiner Handlung sind außerordentlich gut arrangiert, und selbstverständlich schaut das Werk umwerfend aus. Schließlich ist es aber schon in seiner Idee viel zu mächtig angelegt, um die Gefühle und Motive seiner Handelnden genau so unmittelbar zu machen, wie ... ja wie eben der geniale „Comrades“.