Plainfield, Wisconsin in den 1950ern: Der etwas unscheinbare, tumbe Farmer Ed Gein geht nach dem Tod seiner dominanten Mutter ob seiner Schizophrenie sämtlicher Murmeln in seinem Oberstübchen verlustig und beginnt damit, Leichen auf dem örtlichen Friedhof auszubuddeln, um sich aus der Haut Kleider zu schneidern und aus den Knochen Möbel zu machen. Bald reichen die Grabschändungen jedoch nicht mehr aus und er begeht in seinem Wahn zwei Morde an Frauen. Weil er sich dabei aber ziemlich deppert dranstellt, kommt ihm die Polizei schnell auf die Schliche und Ed landet, nachdem man ihn für unzurechnungsfähig erklärt hat, für den Rest seines Lebens in der Psychiatrie... Die Vorzeichen für dieses vorliegende True-Crime-Filmchen standen eigentlich mehr als gut: Zum einen hatte Regisseur Chuck Parello zuvor ja bereits mit seinem "Henry - Portrait of a Serial Killer 2" schon so seine Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt, zum anderen ist Hauptdarsteller Steve Railsback mal wirklich die Idealbesetzung für die Titelrolle und dem echten Ed Gein fast schon wie aus dem Gesicht geschnitten. Leider hat man es aber nicht geschafft, die vorhandenen Trümpfe auch gewinnbringend auszuspielen, denn "Ed Gein: The Wisconsin Serial Killer" begnügt sich mal eher mit einer Stichpunkt-artigen Rekapitulation der Ereignisse, die das Ganze erzählerisch recht unattraktiv erscheinen lässt und innerhalb einer tempoarmen Inszenierung arge Langeweile verbreitet. Ziemlich zurückhaltend und bieder, fast schon wie ein TV-Filmchen, kommt das alles daher, wobei man es sogar fertiggebracht hat, ein paar bizarre und groteske Details leichtfertig zu verschenken und aus den Leichenschändungen kein horribles Kapital zu schlagen. Es mag ja durchaus sein, dass der echte Ed Gein die Inspiration für solche Genre-Klassiker wie "Psycho", "Texas Chainsaw Massacre" und "Das Schweigen der Lämmer" geliefert hat, gegen deren fiktionalisierte Darstellungen sich die realen Taten aber schon direkt harmlos ausnehmen. Schade um die stimmige Ausstattung von Ed Geins Hütte, die der Saw-Familiy-Farm in nicht viel nachsteht, sowie Railsbacks Performance, die da durchaus ein gewisses Commitment erkennen lässt (kein Wunder, der hat die Chose ja auch produziert!). Fazit: Wie auch die anderen True-Crime-Serienkiller-Streifen aus den frühen 2000ern "Dahmer", "Gacy" und "Ted Bundy" leider nicht wirklich der Rede wert.
4/10