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16.08.2010
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Review

Die Pirouette im Fortschritt


In der Tat weist der Film eine widerlich sexistische Ideologie auf, welche in einem so etwas in Deutschland üblicherweise anprangernden Differenzfeminismus jedoch eher ihre Entsprechung findet als ihr Gegenteil: natürlich ist der verlogene Reportage-Stil ekelhaft kolportierender Voyeurismus, den man heutzutage wahrscheinlich kaum für möglich halten würde, also dennoch wirklich nicht satirisch sondern (leider) ernst gemeint.
Auf der anderen Seite habe ich das Konzept mittlerweile auch zu schätzen gelernt: der Film hinterfragt gewiss Vieles einfach (auch) nicht. Vor allem Männerbilder
Einseitig sollte dies meiner Ansicht nach jedoch nicht beurteilt werden: vergleicht man als sexpositiver Mensch gewisse Entwicklungen der letzen Zeit, so wird man wohl feststellen, dass sich manches hinter diese "Aufklärung" (wieder) zurück bewegt hat. Heute wird allerorts bekanntlich "Sexualisierung" beklagt und man möchte fast nachdrücklich noch meinen: erneut.
Sicher sind die Vorstellungen von Sexualität allgemein in diesem/n FilmEn arg begrenzt, dennoch wohl gut gemeint (gewesen).
Im Sinne von Befreiung und Emanzipation - letztere zwar offensichtlich leider nicht zwischen (Vorstellungen von) Geschlechtern, aber immerhin für einEn selbst.

Die ganze Reihe lebt dabei vor allem von ihrer Vielfalt - welche bereits im ersten Film blendend zum Ausdruck kommt. Im Unterschied zu anderen Streifen der Ära bleibt der "Schulmädchen-Report" (vorerst) auch am deutschen Index - was weniger den Darstellungen sondern eben gewisser Thematiken geschuldet ist. Inzest, Sex mit Kindern, Vergewaltigungen.

Soll heißen: wenn Exploitation ein Thema wie hier die aufreizende Sexualität (vermeintlich) junger Frauen auf spielerische Weise möglichst eindringlich aufbereiten soll, dann kann - nein besser sollte wirklich - der "Schulmädchen-Report" und seine zwölf Fortsetzungen zu so etwas wie einem leuchtenden Beispiel aus Deutschland schon genommen werden. Und möglicherweise (leider) auch als Warnung für gegenwärtige respektive zukünftige Entwicklungen in Richtung weitergehender Verbote, Tabus - noch mehr Stillschweigen und Überlegenheitsdünkel, moralische Empörungen, als ohnehin schon der Fall - ob am Index oder sonst wo.

Rating 8.0
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