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Olaf Ittenbachs "Chain Reaction" ! Worum geht es? Eine Gruppe von Gangstern befindet sich auf der Flucht, dabei im Schlepptau eine Geisel, und gelangt dann in ein Horrorhaus voller bizarrer blutrünstiger Dämonen. Eine wahrhaft tolle Geschichte für einen Horrorfilm, .... wenn man noch nichts von "From Dusk till Dawn" gehört hat!!!! Na ja, das Verfassen von innovativen Drehbüchern war ja noch nie Olafs Stärke. Warum ich seine Zelluloidergüsse aber dennoch schätze ist die Tatsache, dass Ittenbach den "Splatter" zu einer eigenständigen Kunstform erhoben hat, welche in "Beyond the Limits" ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte! Einer Kunstform, und das sei betont, die den Niederungen des Amateurfilms erwuchs, ohne die Protektion mächtiger Studios und Produktionsfirmen, nichts anderem verpflichtet als den eigenen Vorstellungen und der eigenen Kreativität. Und hier ist Olaf Ittenbach, so meine ich, eine eine weltweit singuläre Erscheinung, seine deutschen Konkurrenten (Schnaas, Bethmann und Konsorten) sowieso schon lange hinter sich lassend, nun auch lässig zur Weltspitze aufschließend, kann  ihm eigentlich nur noch Alex Chandons "Cradle of Fear" ebenbürtig zur Seite gestellet werden. Ließen bereits Olaf Ittenbachs drei Erstlinge "Black Past" , "Burning Moon" und  "Premutos" den geneigten Splatterfreund aufhorchen, wobei dann "Premutos" selbst das von Peter Jacksons "Braindead"  verwöhnte Splatterauge nochmal mit ganz besonderen Delikatessen beschenkte. Wenn auch die Geschichte vom gefallenen Engel etwas fade daherkommt, so waren die in "Premutos" gezeigten Effekte einfach sensationell, und das aus deutschen Landen. Wer hätte jemals damit gerechnet? Und wer hätte ernsthaft geglaubt, dass diese kulinarischen Splatter-Köstlichkeiten, was Härte, Grausamkeit und Professionalität betrifft noch zu toppen sind? Nun, Olaf hat alle Ungläubigen mit "Beyond the Limits" eines Besseren belehrt! Zwischendurch hat er uns noch "Riverplay" und "Familienradgeber" beschert, zwei Filme auf die ich hätte gut verzichten können, aber ich will mich ja nicht zum Maßstab aller Dinge ernennen. Na ja, und dann kamen eben noch "Garden of Love" und der besagte "Chain Reaction". Zwei Filme die den Blutgehalt zwar deutlich hinter "Premutos" und "Beyond the Limits" zurückschrauben aber an Professionalität, technischem Können, Optik und schauspielerischem Potential jedoch die Elaborate der Amateurjahre weit hinter sich lassen, wenn auch die Stories wie üblich bei Ittenbach an etlichen Stellen kranken, einen mageren Plot, Handlungs- und Logiklöcher aufweisen. Die Handlung von "Chain Reaction" besteht, außer dem in der Kopfzeile zusammengefaßten Anfang aus nichts Anderem als das Dieser wie ein De ja vu zeitschleifenartig immer wieder durchgenudelt wird. Das ist alles!
Ich möchte nun Olaf Ittenbach dringend raten, und eigentlich möchte ich diesen Rat allen Horrorschaffenden (im Filmbereich) mit auf den Weg geben: Warum bedient ihr euch immer wieder der gleichen Stoffe, warum muss es immer wieder das hundertste Remake der tausendsten Fortsetzung sein. Es gibt doch  einen ebenso wundervollen wie einfachen Ausweg aus diesem Dilemma!!! Die Horrorweltliteratur ist voll von wundervollen Geschichten. Geschichten die noch nie zwischen den Deckeln eines Drehbuches aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt wurden. Geschichten von so herrlichen und phantastischen Autoren wie Clark Ashton Smith, Algernon Blackwood, Lord Dunsany, Montague Rhodes James, alles Autoren deren Geschichten noch niemals ( ! ) verfilmt wurden. Welches unglaubliche Potential wurde hier verschenkt! Immerhin hat man sich in den  letzten Jahren wenigstens an Lovecraft herangetraut und uns mit "Re-Animator", "Necronomicon" und "Dagon" einige wirklich sehr gute Genre-Vertreter beschert. Es ist also möglich.
So, allen die meinen Beitrag bis zu diesem Punkt gelesen haben, erstmal vielen Dank für eure Geduld, und Entschuldigung dafür, das es so wenig über "Chain Reaction" zu lesen gab. Der Film gab einfach nicht mehr her, hat mich aber zu diesen Gedanken angeregt!! Aber trotzdem 8 / 10

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