Ich muss mir mal selber auf die Schulter klopfen. Denn ich bin unerbittlich zu mir selbst und habe mir freiwillig mal wieder einen CINE EXCEL ENTERTAINMENT Streifen angetan. Glücklicherweise brauchte ich die DVD nicht bezahlen, da es eine Presse DVD von LIONS GATE war.
Hätte Ron Hall nicht die Hauptrolle gespielt hätte ich mir den Möchtegern „Blade“ Verschnitt auch gespart. Aber zumindest ist er ein begnadeter Kampfsportler, wie er bereits in Filmen wie „Triple Impact“ und „Bloodsport 2“ gezeigt hat, und so hoffte ich wenigstens auf die ein oder andere gute Kampfszene. Hier ist er der Polizist Washington der seinen Job bei der Polizei quittiert nachdem er es mit Vampiren zu tun bekommt. Nachdem er von einem Asiatischen Meister (Gerald Okamura „Showdown In Little Tokio“, „Samurai Cop“) in Vampirtöten trainiert wurde, geht er auf die Jagd.
Es ist wirklich erstaunlich wie eine Filmfirma seit ihren ersten Film 1991 immer noch nichts dazugelernt hat. Die ersten Streifen mit Gary Daniels wie „Full Impact“ oder „Capital Punishment“ waren schon damals im Videobereich in der unteren Kategorie einzuordnen und bis dato hat sich bei den Produktionen sich nichts geändert. Die Optik hat sich eher noch verschlechtert und gleicht einer Amateurproduktion und es gibt Pornos wie „Dark Angels 2“ die tatsächlich besser inszeniert sind. Da der Film ja Vampire behandelt haben die Macher eine Ausrede alles extrem Dunkel anzusiedeln. Wie immer ist die Spannungsarme, holprige Story mit den typischen CINE EXCEL Locations ausgestattet. Billige Lagerhallen mit vielen Kartons, spärliche Räume und Büros sowie kleine Seitenstrassen, indem sich normalerweise niemand verirrt und deswegen vermutlich nicht mal eine Drehgenehmigung eingeholt wurde. In diesen Szenen wird teilweise mit Nebelmaschinen gearbeitet um so was wie Atmosphäre heraufzubeschwören, was aber völlig misslingt weil am Set scheinbar kein Beleuchter vorhanden war. Teilweise erkennt man nur sehr wenig, was bei den mangelnden Qualitäten der Darsteller auch eine Wohltat sein kann.
Das der Film ein kleiner „Blade“ sein möchte, ist von Anfang an klar. Aber mit seinem Afroamerikanischen Hauptdarsteller endet bereits der Vergleich. Die Vampirzähne sind so unecht wie die auf einer deutschen Halloweenparty und für Blut gab es natürlich gar kein Geld. So schießen nur peinlich animierte Computerblitze aus den Körpern der gepfählten Blutsauger und das war’s. Dadurch ist die PG-13 Freigabe verständlich; auch wenn so eine Einstufung für einen Vampiractionfan wie ein Pflock ins Herz ist.
Um das ganze etwas moderner zu machen versucht Hauptdarsteller und Regiedebütant Ron Hall dann auch noch Stilmittel einzusetzen. So gibt eine Actionszene die wohl an „Equilibrium“ erinnern soll und die Dunkelheit nur durch helle Blitze unterbrochen wird. Schon in „Alone In The Dark“ hat es nicht funktioniert und hier in diesen Z-Movie natürlich noch weniger. Und über die Explosion zum Finale hülle ich lieber das Leichentuch des Schweigens. Bei seiner Inszenierung versucht er zumindest sich gut aussehen zu lassen und posed dann gerne mal „Blade“-like, geht in Zeitlupe durch Nebelschwaden und Kämpft natürlich mit Hand und Fuß. Ausgestattet mit Ledermantel und Waffen selbstverständlich! Doch auch hier Ernüchterung. Trotz seiner vorhandenen Fähigkeiten sind die Fights eher bieder. Auch wenn es mal die ein oder andere Ausnahme gibt. Doch über die Laufzeit verteilt, sind solche Momente Mangelware. Und die versuchte Hommage an die Blaxpotation Filme mit Rudy Ray Moore („Shaolin Dolomite“) geht auch in die Hose. Da er nun auch nicht gerade zu den Topstars der Szene gehört.
Fazit:
Man kann nur alle warnen. Lasst die Finger von CINE EXCEL Produkten. Die Filme sind teilweise einfach dilettantisch. Von einem ordentlichen Aufbau eines Filmes scheint Chef und Produzent David Huey noch nie etwas gehört zu haben. Wie sich diese Firma fast schon 15 Jahre halten kann ist mir ein Rätsel. Die Filme werden ja kaum Weltweit irgendwo veröffentlicht. Wie kommt da das wenige Geld wieder herein? Das einzige Positive kann man den Covergestaltern von LIONS GATE assesstieren. Die DVD Hülle macht mehr her als der Film. Auch wenn der abgebildete Mann auf dem Frontbild gar nicht im Film vorkommt, oder Ron Hall irgendwie ähnlich sieht. Wie gesagt, ich bin halt unerbittlich und quäle mich um die anderen Mitmenschen zu beschützen…