Review
von Leimbacher-Mario
Tempelhof Blues
„Die endlose Nacht“ von Will Tremper spielt in einer Nacht in und um den Flughafen Berlin Tempelhof. Dieser ist massiv eingenebelt, sodass kein Flugzeit abheben kann/darf. Und nun beobachten wir einige verzweifelte Leute an der Bar, in den Wartehallen und den Telefonzellen, wie sie mit dieser Situation umgehen und ihre wachsenden Probleme lösen wollen...
Was. Für. Eine. Entdeckung!!! „Die endlose Nacht“ ist ein Geschenk und ein meisterhaftes Stück deutsches Nachkriegskino. Ein Film, den die Leute bei Criterion entdecken dürften und sofort in ihre Sammlung aufnehmen könnten. Dichte Schwarz-Weiß-Fotografie. Unfassbar attraktive Damen (u.a. eine blutjunge Hannelore Elsner). Atmosphärisch zum Schneiden dicht. Dialoge messerscharf und gleichzeitig authentisch genug. Diese vergrabene Perle hat nahezu alles. Kein Gramm zu viel. Krumme Machenschaften. Viel Qualm und Schnaps. Markige Sprüche. Echte deutsche Originale. Heiße Schlitten und Schnitten. Ein Volk für sich. Einfach wow! Ein Paradebeispiel eines gelungenen und einnehmenden Eine-Nacht-eine-Location-Films.
Fazit: ein leider viel zu sehr in Vergessenheit geratener deutscher Klassiker auf Weltklasseniveau. „Die endlose Nacht“ ist ein Highlight mit durchgehenden Spitzenwerten, das jeder sehen, entdecken und nachholen muss. Pflichtprogramm. Edelste Schublade. Altert wie guter Wein.