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"Töten Sie mich!" Mit diesem ausgefallenen Wunsch erscheint die verführerische Fay im Büro von Privatdetektiv Jack. Sie hat die Polizei, ihren rachsüchtigen Freund und die Mafia, die sie um eine Millionen Dollar erleichtert hat, auf den Fersen. Damit sie untertauchen kann, soll Jack nun ihren Tod vortäuschen und wird so von der geheimnisvollen Schönen in einen Strudel von Gefahren hineingezogen.


Vorbild für Kill me again war ziemlich deutlich der Noir Krimi. Wir haben die klassischen Zutaten, den abgebrannten Privatdetektiv, die Femme Fatale, die eigentlich lügt sobald sie den Mund aufmacht, deren eifersüchtigen Rabiat-Ex-Partner und geklaute Beute von 100K Dollars aus einem Raubzug bei der Mafia. Da hätte man schon was spannendes draus machen können, aber hier geht's doch eher gemächlich zu.

Dazu kommen einige schwache Stellen im Drehbuch. Wieso verfällt Jack der schönen Fay so dermaßen, obwohl sie ihn vorher mehrfach belogen und beschissen hat? Der Name Joanne Whalley-Kilmer legt Val Kilmer zwar eheliche Verpflichtungen nahe, aber jeder normale Mensch hätte die Gute spätestens nach der Flucht nach Vegas zum Teufel gejagt. Dazu ist die vorgetäuschte Ermordung dermaßen stümperhaft inszeniert worden, das da nun auch wirklich der hinterletzte Dorfbulle die Spur zu Jack gefunden hätte. Will Fay den Jackiboy nun anbaggern oder ausnutzen? Es paßt einfach wenig zusammen, was sogar schon beim ersten Sehen locker auffällt.

Ein wenig mehr Leben in der Bude hätte sicher nicht geschadet, auch wenn es ein eher ruhiges Genre vertritt. Auch wenn ein paar Leute blutig weggeschossen werden, sind wilde Shootouts, Action und Verfolgungsjagden die Sache des Films nicht. Dazu kommt ein Kilmer, den man auch schon lebendiger gesehen hat. Er hat zwar das beste Ende aller Figuren, macht aber ein Gesicht, als hätte man ihn nach 10 Minuten ermordet.

Kann aber auch daran liegen, das der nominelle Held ständig verdroschen wird und Finger gebrochen bekommt. Dazu jagen ihn gleich vier Parteien hinterher, neben Mafia und dem fiesen Vince nämlich auch noch die Cops und der lokale Geldhai wegen Spielschulden und seine neue Herzensdame veralbert ihn nach Strich und Faden, da kann man schonmal einen genervten Flunsch aufziehen.

Für ein Regiedebut ist das zwar noch einigermaßen anständig und im ähnlich gelagerten nächsten Film Red Rock West erkennt man durchaus Steigerungswillen, aber kill me again ist für mich Durchschnittsmaterial, so etwa die Abteilung "geschaut und schnell vergessen".

5/10

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