Review

Beim erstmaligen Anschauen des Films wurde mir schon etwas anders.
Der sonst so keck, frech und unerschütterlich wirkende Farin Urlaub (in diesem Film steht er mit seinem richtigen Namen Jan Vetter in den Credits) als depressiv und destruktiv wirkenender Teenie? Das kann nicht wirklich passen!
Beinahe allen Schauspielern merkt man an, dass sie im Grunde keine wirkliche Lust auf den Film hatten, so sind die Dialoge monoton, die Schauspielerei unüberzeugend und damit die Lust am Zusehen von vornherein eigentlich gleich null. Selbst Bela B. Felsenheimer, der ja schon einige Filme hinter sich hat, und bekanntlich auch ein Fable für die Schauspielerei hat, enttäuscht in diesem Film.
Richy Guitar erinnert so auch nur zu gut an die "schönen" alten 80er. Plastikkulissen, eine schreckliche Mode und leider auch die schlechteren Lieder der Ärzte.
Ein weiterer, tragischer Fakt ist auch, dass Sahnie (der ehemalige Bassist der Band, der ein Jahr später aus der Band geworfen wurde) die Rolle des "Bösewichts" so überzeugt spielt, dass man schon fast das Drama ein Jahr später hätte vorhersehen können.
Farin Urlaub sagte in einem 18 Jahre späteren Interview einmal, dass er zu dieser Zeit das Geld einfach brauchte, er bekam 15.000 DM für die 6 Wochen Drehzeit und war von der Story, von seinen schauspielerischen Fähigkeiten und vom Regisseur alles andere als angetan.
Und das merkt man auch.

Einzig und allein die Tatsache, dass hier die Ärzte in Urbesetzung auf Zelluloid gebannt sind, lässt meiner Meinung nach die Behauptung einiger Menschen, es würde sich bei Richy Guitar um einen Klassiker handeln, entschuldigen. Der Film ist einfach nur schlecht, da helfen auch die Ärzte nicht. Schlimm genug, dass sie es selbst wissen.
Sie waren jung, und brauchten das Geld.

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