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Der faule Nichtsnutz Matt kriegt eine neue Designer-Droge namens "Ace" in die Finger und plant, den Stoff auf einer von ihm organisierten Party unter die Leute zu bringen... und um die Wirkung des Zeugs auzutesten, verabreicht er seiner Freundin Tuesday ohne ihr Wissen vorab ein paar Tropfen. Nach einem heftigen Trip samt anschließendem Blackout erbricht die junge Frau am nächsten Morgen literweise Blut und erfährt dann aus den Nachrichten, dass ein befreundetes Paar offenbar von einem herumstreunenden Hund angegriffen und getötet wurde. Ein merkwürdiger Fremder, der Tuesday bereits seit einiger Zeit nachstellt, klärt sie darüber auf, dass "Ace" bei seinen Konsumenten nicht nur für ein konstantes Hochgefühl sorgt, sondern auch die unangenehme Nebenwirkung hat, dass man sich für einen Vampir hält! Zusammen mit ihrer besten Freundin Shay macht sich Tuesday auf den Weg zur Location von Matts Party, um das Schlimmste zu verhindern. Dummerweise hat das Teufelszeug bereits die Runde gemacht und so sehen sich die beiden Mädels schon kurz darauf einer Überzahl von blutrünstigen Irren ausgesetzt, die ihnen an die Halsschlagader wollen... Vier Jahre nach seiner Entstehung wurde dieses billige Z-Movie 2009 sicherlich nur deshalb hierzulande doch noch auf DVD veröffenlicht, weil "Mandy Lane" Amber Heard, die hier in einer frühen Nebenrolle zu sehen ist, es zwischenzeitlich zu einiger Bekannheit gebracht hatte und der hiesige Anbieter ihre Mitwirkung webetechnisch auf dem Cover groß aufbauschen konnte... nun ja, heutzutage hätte das vermutlich den gegenteiligen Effekt, newa? Auf den ersten Blick könnte man noch annehmen, dass Patrick Johnsons "Side FX" vom Inhalt her ein wenig in die Richtung der frühen Cronenberg-Streifen "Parasiten-Mörder" und "Überfall der teuflischen Bestien" schielt, denn das Drehbuch gibt sich jede Mühe, eine gezwungene Querverbindung zwischen der Vampirismus-Thematik und dem regen Drogen-Konsum der Hauptfiguren zu konstruieren... was dem leidigen Blutsauger-Genre eine zwar nicht ganz neue, aber doch immerhin recht originelle Variante abringen würde. Sämtliche interessanten Ansatzpunkte des Skripts bleiben jedoch völlig ungenutzt, und spätestens, wenn das Ganze im Schlussakt zu einem x-beliebigen Belagerungs-Streifen mutiert und sich die Protagonisten in einem abgelegenen Landhaus der Angriffe ihrer highen und blutgeilen Freunde erwehren müssen, ist klar, dass Johnson doch nichts anderes im Sinn hatte, als einen popeligen "28 Days Later"-Nachzieher runterzukurbeln. Doch selbst innerhalb der breiten Masse solcher Pseudo-Zombiefilme fällt "Side FX" aufgrund des unterirdischen technischen Standards und der fehlenden Production-Values noch negativ auf. Die viel zu dunkle Fotografie beschwört im Verbund mit der grieseligen Optik nämlich keinesfalls jenes Grindhouse-Feeling herauf, das den Machern sicherlich vor Augen schwebte, sondern sorgt lediglich dafür, dass sich der Zuschauer bei dem zwecklosen Versuch, innerhalb der Schwarz-Flächen auf dem Bildschirm irgendwelche Bewegungen auszumachen, eine Netzhautzerrung zuzieht. Anstatt sich vollständig die Augen zu ruinieren, empfiehlt es sich da doch eher, sofort abzuschalten, außer der üblichen Bagage talentloser Teenie-Nulpen, die derbe mit ihren grauseligen Dialogen hadern, und ein paar peinlichen Splatter-Einlagen verpasst man hier eh nichts. Der Versuch, sich dem Vampirfilm mal von einer anderen Seite her zu nähern und dem Ganzen mittels einer wissenschaftlich verbrämten Erklärung neue Aspekte abzugewinnen, geht also gehörig in die Hose und gibt "Side FX", der sich selbst übrigens todernst nimmt, vollends der Lächerlichkeit preis. Die Hintergrund-Geschichte der Droge, deren Ursprünge bis ins Osteuropa des 17. Jahrhunderts zurückreichen und auf deren Missbrauch sich ergo auch sämtliche Vampir-Legenden gründen sollen, sorgt ebenfalls nicht dafür, dass das alles irgendwie bedeutsamer daherkommt, denn daraus wird - mal abgesehen von einem kurzen Flashback-Einschub, der ein paar Akteuren die Gelegenheit gibt, in historisch nicht gerade akkuraten Kostümen durch den Wald zu tollen - keinerlei Kapital geschlagen. Blöd halt, dass die nettesten Ideen, aus denen man wirklich was hätte machen können, nur als Details am Rande angerissen werden, während die eigentliche (vor Plot-Holes und Idiotien strotzende) Handlung ganz offensichtlich nach dem gängigen Vorbild ähnlich schlechter Horrorfilmchen konzipiert wurde, die auch schon allesamt für die Tonne waren.

2/10

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