Review

FAST MONEY

Mit diesem Review geht ein Gruß raus an den OFDb-Kollegen, mit welchem ich früher einmal unbekannterweise im selben Stadtteil gewohnt habe! Außerdem haben wir regelmäßig dieselbe Videothek besucht und dort auch exakt dieselben B-Actioner ausgeliehen… ;)
Unter diesen B-Actionern befand sich auch FAST MONEY, dessen Cover „Höllische Verfolgungsjagden, Explosionen und wilde Schusswechsel“ versprach…

Die Polizei von L.A. ist Francesca (Yancy „Hard Target“ Butler) auf den Fersen und so beschließt die hübsche Autodiebin, für eine gewisse Zeit unterzutauchen. Am Flughafen trifft sie auf den naiven Reporter Jack (Matt „Deep Star Six“ McCoy), welcher zu seinem eigenen Missfallen dazu verdonnert wurde, über einen Karaoke-Wettbewerb zu berichten. Um noch an Bord des Fliegers zu dürfen, geben sich die beiden als frisch verheiratetes Pärchen aus.

Jack bietet Francesca sogar an, gemeinsam mit ihm in seinem Hotelzimmer zu wohnen und als Dank dafür chauffiert sie ihn in einem geklauten Wagen zum Hotel. Zu spät erkennt Jack, worauf er sich da eingelassen hat: Unterweltboss Mr. Stewart hatte in dem Fahrzeug Druckplatten und Blüten im Wert von 2,7 Millionen US$ zur Übergabe deponiert.

Der verliebte Jack lässt sich dazu überreden, mit Francesca nach Mexiko durchzubrennen, um dort mit dem unverhofften Reichtum ein schönes Leben zu führen. Der korrupte Cop Diego (John „Beverly Hills Cop“ Ashton) und der Revolverheld Regy (Trevor „Men of War“ Goddard) werden auf die Flüchtigen angesetzt und ziehen zusammen mit der Polizei, dem FBI und dem Killer Mr. Poon eine Spur der Verwüstung durchs Land.

Wenn bei FAST MONEY schon nach wenigen Filmsekunden die erste Verfolgungsjagd losbricht, dann glaubt man, sich für ein B-Produkt von PM Entertainment entschieden zu haben! Nachdem dann diverse Polizeiautos meterhoch durch die Luft gewirbelt wurden, gegen andere Fahrzeuge prallten oder direkt durch explodierende Busse flogen, wirft man einen zweiten Blick auf das Cover… auf der Suche nach den Initialen der 90er Jahre-Car-Crash-Orgiasten…

Fehlanzeige: Von den Namen Richard Pepin und Joseph Merhi fehlt jede Spur! Eine „Stu Segall“-Produktion? Dieser Name sagt mir genauso wenig wie der des Regisseurs… Alexander Wright? Bekannt sind lediglich zwei andere Namen: Ron Cabreros war einst Cutter bei PM Entertainment (Cyber-Tracker 2, Last Man Standing) und Tony Riparetti war für den Score einiger Albert Pyun-Werke (Kickboxer 2 und 4, Knights) verantwortlich!

Neben den Autostunts erinnert auch die Story von FAST MONEY stark an ein ganz bestimmtes Produkt aus dem Hause PM! Ein Pärchen kommt zufällig in den Besitz einer wertvollen Sache und nutzt die Gunst der Stunde, woraufhin Gangster ihrem Eigentum nachjagen und das Pärchen ironischerweise am Ende ohne einen einzigen Cent dasteht! Wisst Ihr schon, von welchem PM-Film ich rede? Von PURE DANGER - FLUCHTPUNKT L.A.!

Während bei PURE DANGER jedoch hauptsächlich rumgeblödelt wird, geben sich Yancy Butler und Matt McCoy sichtlich Mühe, ein charakterlich grundverschiedenes Pärchen abzugeben: Er ist trottelig und ehrlich, wogegen sie tough erscheint und ihre Fähigkeit zum Fühlen dennoch nicht verbergen kann! Schauspieltechnisch ist FAST MONEY einem Durchschnitts-PM-Actioner um einen Schritt voraus!

Einige Streitereien der unfreiwilligen Kollegen John Ashton und Trevor Goddard lockern die Geschichte zusätzlich auf, wogegen einige überflüssige Szenen (z.B. der Besuch bei Jacks Mutter) nicht ganz über den Actionleerlauf hinwegtäuschen können, gegen welchen FAST MONEY zwischen Auftakt und Showdown ein wenig anzukämpfen hat! Pünktlich zum Finale fliegen dann aber wieder ein paar Autos durch die Gegend und es wird auch wieder fleißig geschossen und gesprengt…

Für die Herren gibt es somit ein paar fette Actioneinlagen, während die Damen eine nette Liebesgeschichte serviert bekommen! FAST MONEY ist ein prima Kompromiss: Beide Geschlechter werden zu gleichen Teilen unterhalten und irgendwie wundert es mich schon, dass dieser Film nicht alle paar Wochen das Tele 5-Spätprogramm unsicher macht! ;)

Noch ein paar letzte Worte an den OFDb-Kollegen: Wir sollten uns bei Gelegenheit echt einmal zusammensetzen und die ganzen B-Actioner der damaligen Zeit hervorkramen! Mir sind da so Werke wie DRAGON FIRE, HEATSEEKER und SPEED RAGE im Gedächtnis geblieben… :)

6/10 Punkten, diBu!

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