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Roberto Benigni hat mit dem Film „Das Leben ist schön“ sicherlich einen der erfolgreichsten italienischen Film der letzten 10 Jahre abgeliefert. 3 Oscars heimste der Italiener für die Tragikomödie ein, und ich finde, vollkommen zu recht.

Der Film erzählt von dem jungen, lebensfrohen Guido (gespielt von Benigni selbst) der zusammen mit seinem Freund, zu dem Onkel in die Stadt zieht. Durch Zufall läuft er der Lehrerin Dora über den Weg, in die er sich sogleich verliebt. Er möchte sie erobern und lässt sich einige ausgefallene Streiche einfallen um dieses Ziel zu erreichen. Jahre später: Mittlerweile ist Guido mit Dora verheiratet und sie haben einen Sohn namens Giosue. Mittlerweile haben sich aber leider auch die Nazis im Lande etablieren können und Vater und Sohn werden wenig später in ein Arbeitslager gebracht. Doch Guido behält trotz der Situation seinen Humor. Er sagt seinem Sohn, all das, sie seien alle Mitspieler eines Spiels, bei dem es einen Panzer zu gewinnen gibt, um das Gefühl des Jungen, die Welt sei in Ordnung, nicht zu erschüttern.

Ein Film der es wirklich einmal wieder schafft, den Zuschauer zu bewegen. Im ersten Teil des Films gibt es, wie nicht anders zu erwarten, eine Menge humorvoller Szenen (stellenweise wird’s auch etwas albern) und viel Slapstick und auch die Umgebung ist farbenfroh und angenehm. Im zweiten Teil sieht das natürlich ganz anders aus. Die Atmosphäre im KZ ist bedrohlich und gedrückend, der Zuschauer ist betroffen und fragt sich, was wohl noch schlimmes kommen mag. Doch der Humor ist hier noch nicht zuende. Eine der witzigsten Szenen ist die, wo Benigni die Lagerregeln übersetzt und die menschenverachtenden Drohungen in Spielregeln eines harmlosen Kinderspiels übersetzt. Es ist einfach nur rührend, wie er es, trotz der unwürdigen Arbeitsverhältnisse, mit immer neuen „Argumenten“ schafft, seinen Sohn zu beruhigen oder wie er seiner Frau ein kleines Ständchen per Lautsprecher bringt. Trotzdem wird der Film zum Ende hin zunehmend dramatischer, sodaß Guido seinen Sohn verstecken muß und wenig später erschossen wird. Das Happyend gibt es dann aber doch noch mit Giosue und seiner Mutter und das ist dann noch einmal wirklich ergreifend!

Die Schauspieler sind alle wirklich gut. Roberto Benigni merkt man deutlich an, dass er auch als Komiker tätig war bzw. ist, denn er schafft es als Hauptdarsteller immer wieder, auch ernsten Situationen Humor abzugewinnen. Gelegentlich quasselt er mir allerdings etwas zu viel. Die anderen Schauspieler sind auch klasse, insbesondere Horst Buchholz hat mich in seiner Rolle als rateverrückter Arzt überzeugt.

Und zum Schluß ist da noch die gute Filmmusik von Nicola Piovani, die mir gut gefallen hat und die wirklich ausgezeichnet zum Film passt.

Wirklich, mir fällt nicht viel ein, was es an diesem Film auszusetzen gibt. Inszenatorisch ist er einfach gut gelungen, lediglich einige Passagen hätte man vielleicht weglassen können, aber das ist nicht viel. Insgesamt kann man „Das Leben ist schön“ schon fast als ein Meisterwerk bezeichnen. In jedem Fall als einen bewegenden Film, der sowohl die tragische als auch die komische Seite miteinander verbindet und das auf gelungene Art und Weise. Roberto Benigni hat sich mit diesem Film definitiv einen Namen gemacht. Ich gebe 9 von 10 Punkten!

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