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Ridley Scott ist definitiv eine absolute Größe als Regisseur. Und ich werde ihm ewig dankbar sein, dass er uns Schätze wie „Bladerunner“, „Alien“, „Black Rain“ und „Gladiator“ geschenkt hat und noch zukünftig ähnlich Beglückendes nachreichen wird. Da darf man auch gerne mal mäßige Filme abliefern. Aber mit „White Squall“ hat er meine Toleranz überstrapaziert.
Er erzählt die Geschichte eines Segelschulschiffes, das in einer weißen Bö untergeht. Das war’s. Mehr nicht. Und damit wird klar, dass der Film eine absolute Totsünde begeht. Er langweilt den Zuschauer fasst zu Tode. Nun gut, auf so einem Schiff kann es ja auch sehr langweilig sein. Aber muss das gleich der Inhalt des Filmes sein?
Also gut: der Film beginnt mit dem Eintreffen der Schüler auf dem Schiff. Es stellen sich gleich die Probleme heraus. Die Jungs sind noch kein Team. Aber es ist zu offensichtlich, dass sie alle ein Team werden. Jeder hat sein individuelles Problem, dass wie ein Uhrwerk abgearbeitet wird. Das ist absolut nicht spannend. Dann werden Handlungsteile eingestrickt, die den Film nicht weiterbringen, wie ein Übergriff von Kubanern oder Erlebnisse im Hafenviertel. Sie hindern am Einschlafen, aber mehr auch nicht.
Dann kommt das Schiff in Seenot und geht unter. Selbst dass ist nicht dramatisch, da die filmischen Mittel nicht unterdrücken können, dass außerhalb des Sets eitel Sonnenschein herrscht. Der Tot einiger Crew-Mitglieder ist schon tragisch, kommt aber nicht ergreifend rüber. Der Rest wird gerettet und es kommt zu einer Verhandlung, bei der es zu absolut unglaubwürdigen Treuebekundungen der Schüler zu ihrem Skipper kommt (Der Club der toten Dichter lässt grüßen…). Und dann ist endlich Schluss.
Man kann dem Film nicht vorwerfen, dass er mit schlechten Schauspielern aufwartet. Alle liefern passable Leistungen. Auch Jeff Bridges müht sich redlich. Es gibt auch optisch sehr schöne Passagen. Aber alles das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Story derartig arm ist, dass beim besten Willen nichts zu gewinnen war. Wirklich traurig.
Für mich ist „White Squall“ eine Riesen-Enttäuschung. Es ist nur gut, dass er so langweilig ist, dass er schnell in Vergessenheit gerät und meine Begeisterung für Ridley Scott nicht lange belasten wird. Bestenfalls 3 von 10 Punkten.

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