Wer Stephen King´s "Stark" gelesen hat, weiss dass es nicht nur eines seiner garstigsten, sondern auch psychisch ausgefeiltesten und besten Bücher ist. Daher übergab man die Regie auch einem Könner wie George A. Romero (Dawn of the Dead, Land of the Dead). An siner Inszenierung gibt es auch absolut nichts auszusetzen, doch am Drehbuch schon, welches Romero selbst schrieb. Romero hat im Moment gerade die Fortsetzung zu oben genannten "Land of the Dead" abgedreht. Leider hat die Qualität seiner Filme etwas nachgelassen, wenn man im Gegensatz seine Frühwerke ansieht. Richtig berühmt wurde Romero durch seinen besten Film im Jahre 1978 und das war "Zombie". Mit "Stark" liefert er einen überdurchschnittlichen Horrorthriller ab, aber keinen Topfilm.
Thad Beaumont (Timothy Hutton) ist Autor und Lehrer an einer Universität. Unter dem Psoydonym George Stark schrieb Beaumont einige Schmuddelbücher über eine perverse, mordlüsternde Figur namens Alexis Machine. Doch Thad lässt sich zu arg von dieser Figur beeinflussen und es kommt sogar zu geistigen Aussetzern. Außerdem hat ein Fan von ihm das Psoydonym durchschaut und will Beaumont erpressen. Seine Frau Liz (Amy Madigan) rät ihm George Stark für immer zu vergessen. Doch kurz darauf geschehen einige grausame Morde in Beaumont´s Umgebung und er selbst gerät unter Tatverdacht. Sheriff Alan Pangborn (Michael Rooker) hält ihn für den Hauptverdächtigen und Keiner will Beaumont glauben, dass sein erfundenes Psoydonym George Stark diese Morde begangen hat.
Gar keine Frage, die Story selbst ist erste Sahne und war auch in dieser Form noch nie verwendet worden. Thad hatte einen siamesischen Zwilling, welche jedoch bei der Geburt absorbiert werden musste. Leider gelang das nicht ganz und Thad bekam im Kindesalter psychische Probleme. Er hörte die Geräusche der Spatzen ganz laut in seinem Kopf, welche später im Film noch eine große Rolle spielten. Also musste man nochmal eine Operation vornehmen, welche auch gut gelang. 25 Jahre später ist Thad glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist Autor und arbeitet nebenbei an einer Uni. Seine normalen Romane laufen nicht gut, doch unter dem Psoydonym George Stark schreibt er brutale, gar schon perverse Romane über einen Killer. Und als Thad sein Psoydonym George Stark praktisch begräbt, wird genau dieser Killer lebendig.
Interessant und gut erzählt ist das Ganze schon, aber man kommt auf eine Filmlänge von knapp zwei Stunden. Gerade diese lange Laufzeit beschert dem Film einige Längen und Durchhänger. Zwar kann man so die Hauptcharaktere ausführlich vorstellen, doch die psychische Tiefe bleibt aussen vor. Es fehlt einfach der Tiefgang. Man verzettelt sich hier in schier endlose Dialoge, belanglose Ermittlungen, spannende Parts sind selten und auch die wenigen Morde wurden mit zu wenig Brutalität umgesetzt. Ich verlange ja nicht, dass man alles so sieht, wie es King in seinem Roman schreibt. Die Rasiermessermorde wurden hier sehr explizit beschrieben. Hier sieht man nur vereinzelt blutige Einstellungen, einen richtigen Goreeffekt gibt es nur im Finale bei der Spatzenattacke. Immerhin sind die Morde sehr düster ausgefallen und der Killer George Stark ist wirklich gnadenlos.
Nur das Verhalten des Sheriffs Alan Pangborn, auch ehemaliger Jugendfreund von Thad, kann ich nicht nachvollziehen. Er benimmt sich wortwörtlich ausgedrückt wie ein Arschloch. Nur weil ein paar Beweise vorliegen stempelt er Thad als Täter ab. Immerhin bewahrt er ihn vor der Verhaftung, aber Pangborn´s Charakter war im Roman ganz anders ausgelegt. Auch der Killer war noch fieser.
Aber die Darstellerige ist wirklich gut. Timothy Hutton spielt alle an die Wand, auch in der Rolle des brutalen George Stark ist er zu sehen. Amy Madigan als Liz macht auch einen guten Job, während mir Michael Rooker als zwiespältiger Sheriff Pangborn irgendwie auf die Nerven ging. Sein Charakter hat im Film zuviel Screentime. Julie Harris und Chelsea Field sind in einer Nebenrolle zu sehen.
Viel zu lang geratene King Verfilmung. Recht spannend, düster, mit glaubwürdigen Darstellern versehen. Nicht böse und brutal genug um richtig zu schocken. Gerade von Romero hätte ich mehr erwartet. Gerade so 7 Punkte.