Sozialrevolutionäre Absicht in "schöner" Form
Dem Autor und Erfinder Eugène Sue war es zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Anliegen, die sozialen Missstände Frankreichs aufzudecken und diese in einen erbarmungslosen Kontrast zu den europäischen Adelshäusern zu setzen. Sein sozialrevolutionäres Gedankengut kam beim Publikum an, so dass sein Fortsetzungsroman "Die Geheimnisse von Paris" der Pariser Tageszeitung "Le Journal des Débats" eine stets wachsende Auflage bescherte und Sue seine Fans in Theophile Gaultier oder George Sand finden konnte...
Die Verfilmung des Stoffes als Miniserie war in Frankreich und Deutschland in den frühen 80er Jahren ein echter Erfolg und auch heute noch wirkt die Serie anrührend und charmant - auch wenn man durch Kulissen-Bau, Schnitt und einiger unkorrigierter darstellerischer "Faux Pas" ein eher geringes Budget vermutet.
Schade ist, dass der vorliegende Stoff um Längen gekürzt wurde. So wäre es interessant gewesen, die Gefängnisse und Irrenanstalten jener Zeit zu sehen, oder die im Roman beschriebenen Figuren nicht nur oberflächlich, sondern in voller Interpretation zu sehen.
Ebenso ergeben sich, sofern man den Stoff nicht kennt, einige Logikfehler...
Das alles ist zwar schade, aber dennoch bleibt ein "netter" Gesamteindruck der Serie, der Eugène Sues Interpretation allerdings nicht gerecht wird!