Ein wuchtiger Film! Welch ein Armutszeugnis, ihn zu verstümmeln, sprich zu kürzen, um ihn "entschärft" und damit harmloser zu verbreiten. Hier gilt dem Label "Arthaus" die Kritik, ihn in der gekürzten Version als DVD auf den Markt gebracht zu haben.
Neun Jahre nach Kriegsende schuf Helmut Käutner dieses Werk, dieses Dokument der Zeitgeschichte nach dem Drama von Karl Zuckmeyer über das Schicksal des Menschen General Harras, der hier dem Soldaten Ernst Udet nachempfunden wurde. Mag den Kriegsfilmen der Nachkriegszeit auch der Odem der Verdrängung anhängen, für diesen Film gilt dieses Etikett nicht. In diesem Streifen spürt, erfährt, erlebt der Zuschauer (die Zuschauerin) etwas von der Vielschichtigkeit, der damaligen Realität. Diese wird nicht sauergram , unheilschwanger und schuldbewusst herübergebracht, sondern frisch und fröhlich und trümmerfrei. Käutner leistet sich den Luxus, hier nur einfach die Geschichte eines Menschen in den damaligen Zeitläuften zu erzählen. Dies ist kein Betroffenheitsstreifen, der sich vor lauter Schulderkenntnis selbst auflöst und den Zuschauer auch dementsprechend zurück lässt. Dies ist ein Film, der zeigt, wie sich Menschen in dieser Zeit verhalten haben.
Großartig die Schauspieler und Schauspielerinnen, großartig die Kameraführung, großartig auch der Dialog und Schnitt, auch wenn ich befürchte, dass nachfolgenden Generationen - wegen fehlender Geschichtskenntnisse - der Einblick in die Thematik etwas getrübt bleibt.
Nichtsdestotrotz ein Meilenstein im deutschen Kino der 50er Jahre und deshalb 10 von 10 Punkten.