Review

Legendäre Lachnummer

„Bringing Up Baby“ aka „Leoparden küsst man nicht“ gehört auf den Mount Rushmore der Screwballkomödien und hat in mittlerweile fast 90 Jahren (!) nichts von seinem Charme, Charakter und besonders seiner Chemie verloren… Erzählt wird von einem Paläontologen, dessen morgen anstehenden Hochzeit plötzlich und unerwartet eine selbstbewusste Powerfrau und ihr Leopard (!) im Weg stehen…

Archäologische Anarchie

Schnell, wild, sexuell konotiert und mehrdeutig. „Bringing Up Baby“ ist definitiv ein Wildfang und eine echte Achterbahnfahrt unter den legendären Screwballsensationen aus Hollywood. Grant und Hepburn pfeffern sich wunderbar die Bälle, Klischees und Funken um die Ohren. Ihre Chemie ist die größte Trumpfkarte in einem aber auch sonst schon famosen Ritt. Ein paar tierische Szenen (Hund zusammen mit/gegen Wildkatze) sind aus heutiger Sicht etwas fragwürdig. Aber ansonsten habe ich hier nichts zu beanstanden. Man lacht, man staunt, man schmachtet. Die Ereignisse überschlagen sich, viele Stränge kommen zusammen, ein Gesamtkunstwerk und rundes Ding entsteht. Dinos und Damenwahl. Vielleicht habe ich insgesamt nicht ganz so viel gelacht und gegrinst wie bei ähnlichen Hochkarätern a la „Some Like It Hot“ oder „It Happened In One Night“. Und trotzdem werde ich diese lebendige Leopardenliason sicher nie vergessen. Einfach ein Alltimer. 

Fazit: von der Chemie der Stars über ein Drehbuch, das schneller schießt als der Scatman John, bis zum insgesamt idealen Pacing… diesem Leoparden gebe ich immer wieder gerne einen Kuss. Oder auch mehr. Wohlfühlfilm, Klassiker, Legende, Speedfreak und verdammt nah an einem Meisterwerk. Vollkommen zeitlos. 

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