"Deadly Cargo" ist eine spanisch-mexikanische Zusammenarbeit und das Regiedebut des gebürtigen Spaniers Pau Freixas. Freixas fungierte auch als Drehbuchautor. Eigentlich ist er Serienregisseur, bisher hat er keinen Spielfilm mehr inszeniert. Für seinen Film gewann er den Preis als bester neuer Regisseur, doch selbst in Spanien wurde der Film nicht im Kino gezeigt, sondern es gab nur eine einmalige Ausstrahlung auf dem Sitges Film Festival, die Auswertung in Mexiko lief knapp zwei Monate vorher. Bei uns gab es erst Anfang 2006 die DVD Auswertung.
Die Fotografin Sara (Silke) will in Senegal einen Tauchgang machen und dabei ein paar Fotos für ihre nächste Arbeit machen. Mit der schwangeren Thais (Diana Lazaro), ihrem Mann, zwei jungen Tauchern und dem kleinen Drui (Mustafa Jawara) macht sie sich auf den Weg auf das offene Meer. Doch durch einen dummen Zufall sinkt das Boot und man treibt im offenen Meer. Bald entdecken sie einen Frachter, wo sie gleich Zeugen eines Mordes werden. Trotzdem geht die kleine Gruppe an Deck und versteckt sich im Maschinenraum. Es dauert nicht lange bis sie entdeckt werden.
"Deadly Cargo" ist schon wieder so eine dicke Klischeefalle und braucht auch noch ziemlich lang, um in die Gänge zu kommen. Die verschiedenen Charaktere werden nur sehr oberflächlich behandelt. Immerhin kann man wirklich nicht vorhersagen, wer den Frachter lebend verlassen wird. Nur bei Sara kann man sich ziemlich sicher sein. Ansonsten haben wir die im sechsten Monat schwangere Thais, ihren besorgten Ehemann, zwei Hobbytaucher, welche die besten Freunde sind und den stummen Drui, damit der Quotenneger auch mit an Bord ist. Die Darsteller können nicht alle überzeugen, wobei man die unheimliche Crew des Frachters gut gewählt. Zum Beispiel Juan Fernandez als brutaler Salomon, oder der doch recht sympatische Lluis Homar, als Captain. Aber auch richtig gute Leistungen wartet man hier vergebens, wobei es auch keine Totalausfälle gibt.
Richtig störend sind eher dieser überkandidelten Sachen, wie es zu der Bootsexplosion kommt, dass man sich die ganze Zeit streitet, die endlosen Schleichereien auf dem Frachter und vor allem dass man sich immer trennen muss. Storytechnisch hat man mit vielen Mankos zu kämpfen. Nur am Rande wird erwähnt, dass wir es mit illegalen Tierschmugglern zu tun haben, hierauf hätte man ruhig noch genauer eingehen können. Dagegen hält der Plot mit kleinen Überraschungen, wie den Aufklärungen der Morde, oder auch dass nicht die ganze Mannschaft böse ist. Erst gegen Ende nimmt der Film richtig Fahrt auf und punktet mit einem actionreichen und zugleich spannenden Finale. Schon vorher gibt es ein wenig Grusel. Aber irgendwann hat man das ewige Versteckspiel satt und Freixas treibt es leider soweit, bis es den Zuschauer anödet. Der alte Frachter ist doch eine unheimliche Kulisse. Überall ist es feucht, verrostet, eigentlich ein Schiff, welches gar nicht mehr seetüchtig wäre. Dazu dürfen noch einige Nebelmaschinen für die bedrohliche Atmosphäre sorgen.
Es sind gute Ansätze vorhanden, die Darsteller einigermaßen solide, jedoch bleibt auch zuviel offen. Klischees, Leerlauf sind in zu großen Mengen vorhanden. Einige spannende Momente und ein toller Showdown retten den Film auf den Durchschnitt.